Zwei glorreiche Halunken (Originaltitel: Il buono, il brutto, il cattivo) ist ein Italowestern aus dem Jahr 1966. Der Film wurde von Sergio Leone inszeniert, und in Zusammenarbeit mit Agenore Incrocci, Furio Scarpelli und Luciano Vincenzoni geschrieben. Als Produzent fungierte Alberto Grimaldi. Es handelt sich um ein Prequel zu Für eine Handvoll Dollar (1964) und Für ein Paar Dollar mehr (1965) und den dritten Teil der Dollar-Trilogie. In den Hauptrollen sind Clint Eastwood, Eli Wallach und Lee Van Cleef zu sehen. Der Film startete am 15. September 1967 in den deutschen Kinos.
Handlung[]
Ein mysteriöser Fremder namens Joe, der mexikanische Revolverschütze Tuco und Sentenza, ein sadistischer Krimineller, sind auf der Jagd nach einer Geldkassette. Inhalt: 200.000 Dollar. Die drei Desperados haben nichts gemeinsam - werden aber zu Komplizen, wenn es die Situation erfordert. Doch jeder verfolgt nur ein Ziel: die Geldkassette. Und keiner von ihnen ist bereit zu teilen.
Besetzung[]
Rolle | Schauspieler | Synchronisation |
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Der Blonde/Der Gute | Clint Eastwood | Gert Günther Hoffmann |
Sentenza/Der Böse | Lee Van Cleef | Heinz Petruo |
Tuco/Der Hässliche | Eli Wallach | Otto Preuss |
betrunkener Captain | Aldo Giuffrè | Harald Juhnke |
Corporal Wallace | Mario Brega | Hans Schwartz |
Stevens | Antonio Casas | Martin Hirthe |
Baker | Livio Lorenzon | Hans Hessling |
Pater Pablo Ramirez | Luigi Pistilli | Rolf Schult |
María | Rada Rassimov | Beate Hasenau |
Jackson/Bill Carson | Antonio Casalen | Edgar Ott |
Videos[]
Trivia[]
- Da Sergio Leone kein Gummiskelett in den Sarg-Szenen benutzen wollte, wurde ein Skelett eines echten Menschen verwendet. Dieses Skelett stammt von einer spanischen Schauspielerin, deren Wille es war, dass ihre Schauspielkarriere auch posthum fortgesetzt wird. Da in der betreffenden Szene auf dem Grab ein Sterbedatum im Februar 1862 angegeben und die darin liegende Leiche bereits völlig skelettiert ist, darf geschlossen werden, dass Leone auf die exakte zeitliche Verknüpfung der Handlung mit der im Frühjahr 1862 stattgefundenen Sibley-Offensive offenbar keinen besonderen Wert legte.
- Im englischen Trailer wurden „the Ugly“ und „the Bad“ vertauscht. Im deutschen Vorspann wird das originale „il brutto“ fälschlich mit „der Brutale“ übersetzt; es bedeutet in Wirklichkeit jedoch sinngemäß „der Widerliche“ – in Bezug auf seinen Charakter, nicht auf sein Aussehen.
- Charles Bronson war sowohl die Rolle des Tuco als auch die des Sentenza angeboten worden. Nur weil er ablehnte, kamen Eli Wallach und Lee Van Cleef zum Zuge. Für die Rolle des Tuco war auch Gian Maria Volonté im Gespräch gewesen.
- Sergio Leone war erbost darüber, dass Clint Eastwood, den er für „seine Entdeckung“ hielt, eine Gage von 250.000 Dollar plus zehn Prozent der weltweiten Einspielergebnisse verlangte. Er dachte daran, die Hauptrolle umzubesetzen, entschied sich dann aber doch für den populären Eastwood. Nachdem Zwei glorreiche Halunken abgedreht war, galt die Beziehung der beiden Männer jedoch als zerrüttet. Für den Nachfolgefilm Spiel mir das Lied vom Tod setzte Leone deshalb den damals relativ unbekannten Charles Bronson als Hauptdarsteller durch.
- Beim Dreh wurden 1.500 spanische Soldaten als Komparsen eingesetzt.
- Der riesige Friedhof, auf dem der Showdown stattfindet, wurde von spanischen Soldaten angelegt. Auch die Brücke, die gegen Ende des Films gesprengt wird, wurde von spanischen Soldaten erbaut. Als der zuständige Offizier das Zeichen zur Sprengung gab, liefen jedoch die Kameras noch nicht. Dem Offizier war die Angelegenheit so peinlich, dass er die Brücke ein zweites Mal bauen ließ. Die zweite Sprengung wurde dann erfolgreich gefilmt.
- Tuco, dessen vollständiger Name Tuco Benedicto Pacífico Juan María Ramírez lautet, wurde bei seinem zweiten Hinrichtungstermin wegen folgender Verbrechen verurteilt: Mord, tätlicher Angriff auf einen Staatsangestellten, Vergewaltigung einer Jungfrau weißer Hautfarbe, versuchte Vergewaltigung einer Frau schwarzer Hautfarbe, Unterbrechung des Schienenverkehrs in räuberischer Absicht, Bankraub, Straßenraub, nicht genau bekannte Anzahl von Raubüberfällen auf Postämter, Flucht aus dem Staatsgefängnis, Falschspiel mit gezinkten Karten und Würfeln, Förderung von Prostitution, Erpressung, versuchter Verkauf geflüchteter Sklaven, Falschmünzerei, Missachtung des Gerichts, Brandstiftung (Gerichtsgebäude und Büro des Sheriffs in Sonora), Vieh- und Pferdediebstahl, Waffenschieberei an Indianer, Amtsanmaßung als mexikanischer General und ungesetzlicher Bezug von Vergütungen und Pensionen der Unionsarmee.
- Gegen Ende des Films nimmt Clint Eastwood den charakteristischen Poncho an sich, den er in Für eine Handvoll Dollar und Für ein paar Dollar mehr trägt. Damit ist klargestellt, dass dieser Film das Prequel zu den beiden anderen Filmen darstellt.
- Dieser Film war einer der ersten Western, der Waffen verwendete, die zu jener Zeit üblicherweise benutzt wurden. In den meisten Filmen, die davor produziert wurden, seien es europäische oder US-amerikanische, waren die Personen mit dem legendären Colt Single Action Army (auch bekannt als Peacemaker) ausgestattet, oft auch bei Filmen, die zu Zeiten des Sezessionskrieges spielten, als es diese Waffe noch gar nicht gab (Einführung erst 1873). In diesem Film jedoch tragen alle Figuren die für die Zeit üblichen Perkussionsrevolver (der Blonde einen Colt Navy Cal. 36, Sentenza einen Remington New Model Army). Eine künstlerische Freiheit erlaubte sich Leone dennoch: Die Modelle, die für die Schießszenen verwendet wurden, sind moderne Repliken, die statt mit den eigentlich korrekten separaten Zündhütchen mit Patronen geladen wurden (ersichtlich in der Hotelszene, in der Clint Eastwood seine Waffe reinigt und dann rasch zusammensetzt und lädt, bzw. in der Szene, in der Tuco den Waffenhändler beraubt und seinen neuen Revolver mit Patronen lädt). Obwohl die Patrone bereits erfunden war, war sie noch nicht weit verbreitet, da sie für den privaten Gebrauch zu teuer war. Wenn es Umbauten von Perkussionsrevolver auf Patronenrevolver gab, so sahen diese noch anders aus.
- In einem weiteren Punkt weicht der Film von historischen Tatsachen ab. Obwohl er zur Zeit von Sibleys New-Mexico-Feldzug spielt, also im Jahr 1862, erwähnt Sentenza, als er vom Kommandanten des Kriegsgefangenenlagers der Misshandlung von Gefangenen bezichtigt wird, dass es den Unionssoldaten in Andersonville sicher noch schlechter gehe. Dies ist historisch gesehen ein Fehler, denn Andersonville wurde erst 1864 eröffnet.
- Die Brücke wird mit Dynamit gesprengt, welches erst vier Jahre später erfunden wurde.
- 1967 entstand eine Parodie der Komiker Franco & Ciccio unter dem Titel Il bello, il brutto, il cretino, die sich nicht nur über Szenen, sondern auch über winzige Details lustig macht.
Sergio Leone | |
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1960er | Der Koloß von Rhodos (1961) | Für eine Handvoll Dollar (1964) | Für ein paar Dollar mehr (1965) | Zwei glorreiche Halunken (1966) | Spiel mir das Lied vom Tod (1968) |
1970er | Todesmelodie (1971) |
1980er | Es war einmal in Amerika (1984) |
Dollar-Trilogie |
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Für eine Handvoll Dollar (1964) | Für ein paar Dollar mehr (1965) | Zwei glorreiche Halunken (1966) |