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The big short 2

Finanzdramen gehören tatsächlich nicht zu der Sorte Film, die man unbedingt als Blockbuster oder Actiongarant in Betracht zieht. Spätestens seit The Wolf of Wall Street wissen wir aber: Die Wall Street kann auf der Leinwand wirklich spannend und sexy sein! Schaut man sich den Cast an, steht vor allem Letzteres außer Frage: Die Wahl der Darsteller wirkt ganz so, als hätte man Hollywoods beste Pferde ins Rennen schicken wollen. Mit Christian Bale, Brad Pitt, Steve Carell, Ryan Gosling, Marisa Tomei und einigen anderen großen Namen aus der Filmbranche, reiht sich ein bekanntes Gesicht an das andere. Der gleichnamige Roman liefert die Grundlage zum Film und beschreibt den unerwarteten Fall der maßlosen Investmentbanken und die damit verbundenen Auswirkungen auf den normalen Bürger, zu dem die Ausmaße der skrupellosen Geschäfte durchsickerten, als es schon zu spät war und viele um Job und Haus brachten. Nur eine Hand voll Menschen realisieren in letzter Sekunde, was geschehen wird und schlagen für sich Profit aus dem Finanzcrash.


Big short 1

Wir schreiben das Jahr 2005 und die Banken sind mächtiger denn je, die Wirtschaft boomt regelrecht. Täglich werden aufs Neue undurchsichtige Finanzprodukte an normale Bürger verkauft, welche oft gar nicht wissen, was mit Vertragsabschluss auf sie zukommt. Mit diesem Unwissen machen die Banken schnelles Geld und gehen selbstverständlich davon aus, dass dies immerfort so weiter wachsen wird. Doch der sozial eigenwillige Hedgefonds-Manager Michael Burry (Christian Bale) erkennt den Fehler im System und prognostiziert den Zusammenbruch der Weltwirtschaft. Neben ihm wetten unabhängig voneinander noch der zynisch-aggressive Trade Marker Mark Baum (Steve Carell), der gierige Makler Jared Vennett (Ryan Gosling) und der mittlerweile untergetauchte Star-Investor Ben Rickert (Brad Pitt) zusammen mit einem Start-Up-Team gegen die Banken und kommen alle anders durch die Krise und so manch ein Bankkonto profitiert sogar davon.


The Big Short hat zwei herausragende Stärken: Zum Einen sind Drehbuch und Inszenierung einfach ein Genuss, außerdem wird die Story (heruntergebrochen auf den Finanzcrash) von wirklich brillanten Schauspielleistungen getragen. Tatsächlich wird der Trailer der Atmosphäre des Films nicht ganz gerecht und ist somit nur ein schwaches Aushängeschild. Der Soundtrack ist sehr stimmig auf das Tempo und das Gefühl der jeweiligen Szene zugeschnitten und so wenig man es vielleicht erwartet: Der Humor ist unfassbar treffend und subtil genug für das Thema, ohne klamaukig zu werden. So wird hier und da gerne direkt in die Kamera zum Zuschauer gesprochen und ihm das „Mitdenken” erleichtert, indem man leicht bekleidete Bikini-Models oder Selena Gomez beim Pokern komplexe Finanzthemen in einfachen Sinnbildern erklären lässt.

Die pointierten Dialoge werden gerade von Carell und Bale treffend inszeniert, insbesondere Bale verkörpert die Rolle des sozial gehandicapten Managers, mit Hang zu lautem Heavy Metal, ausgewachsenen Frisuren und einem Sprachfehler beeindruckend. Wer den Trailer gesehen hat und Pitt vermisst: Ja, richtig, hinter den langen Haaren, dem Vollbart und den dicken Brillengläsern versteckt sich das berühmte Pitt'sche Lächeln. Eine angenehm ruhige Rolle im Hintergrund mit schönen Spitzen und feinem Humor.


Was trennt The Big Short von der Höchstwertung? Kaum etwas, tatsächlich ist das Thema (trotz charmanter Bikini-Einlagen oder Erklärungen von TV-Star-Köchen) nicht das zugänglichste und die Entwicklungen der Geschichte fordert durchaus. Hier und da mag sich zudem ein Gefühl von Länge einstellen, aber es sei hiermit die klare Prognose aufgestellt: The Big Short wird bei den Oscars 2016 eine große Rolle spielen!


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THE BIG SHORT Trailer German Deutsch (2016)-0


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