Selma ist ein US-amerikanisches Gerichtsdrama aus dem Jahr 2014. Der Name stammt von den sogenannten "Selma to Montgomery voting rights marches", die 1965 den Höhepunkt der amerikanischen Bürgerrechtsbewegung darstellten.
Zusammenfassung[]
Im Sommer des Jahres 1965 ist auch in der Südstaaten-Stadt Selma das Wahlrecht für Afroamerikaner eine Realität, die nur auf dem Papier besteht. In Wahrheit beherrschen Diskriminierung und Rassentrennung den Umgang mit den Mitbürgern unterschiedlicher Hautfarbe. Dr. Martin Luther King Jr. ist nicht bereit, diese Ungerechtigkeit weiter hinzunehmen. Zwei Jahre nach seiner berühmten `I have a dream'-Rede versammelt er erneut Mitstreiter zum gewaltfreien Widerstand.
Handlung[]
Im September 1963 wird das Attentat auf die 16th Street Baptist Church verübt, bei dem vier schwarze Mädchen ums Leben kommen. Anschließend wird die Verleihung des Friedensnobelpreises 1964 an Martin Luther King gezeigt.
Nach seiner Ankunft in den USA reist King mit anderen Mitgliedern der SCLC in die Stadt Selma in Alabama. Hier kämpft das Student Nonviolent Coordinating Committee (SNCC), eine Organisation von Schülern und Studenten, für die Wählerregistrierung von Schwarzen. Die Registrierung wird trotz des Civil Rights Act von 1964 vielen Schwarzen in den Südstaaten verweigert. Der Sheriff Selmas, Jim Clark, bekämpft mit aller Macht diejenigen, die sich für dieses Recht einsetzen. Es kommt zu einer ersten Demonstration vor dem Gerichtsgebäude, in dem die Wählerregistrierung stattfindet. Der junge Demonstrant Jimmy Lee Jackson wird nach der gewaltsamer Auflösung in einem Lokal von einem Polizisten erschossen.
Ein erster Protestmarsch von Selma aus in die Hauptstadt Alabamas Montgomery, an dem King nicht teilnimmt, wird von der örtlichen Polizei gleich nach Verlassen der Stadt an der Edmund Pettus Bridge gewaltsam niedergeknüppelt. Die Fernsehnachrichten übertragen diese Bilder, sodass eine breite Öffentlichkeit auf die Demonstration aufmerksam gemacht wird. Der zweite Marsch, bei dem Kirchenvertreter, darunter einige Weiße, teilnehmen, endet an der Brücke. King entscheidet sich umzukehren, obwohl die Polizisten zur Seite gehen. Am Abend wird ein weißer Pastor auf der Straße erschlagen, da er auf der Seite der Schwarzen steht.
Derweil versucht King vergebens, seinen Einfluss bei US-Präsident Lyndon B. Johnson geltend zu machen. Die Behauptung taucht auf, dass King seiner Frau Coretta Scott King untreu wäre, wobei er auch privat unter Druck gerät. Wegen der großen medialen Aufmerksamkeit wird der dritte Marsch nach Montgomery von der Nationalgarde eskortiert und die Bürgerrechtler gelangen bis zur Hauptstadt. Nach weiteren Protesten im gesamten Land lenkt der Präsident ein und verabschiedet den Voting Rights Act, der bei US-Wahlen gleiche Rechte für Afroamerikaner gewährleisten soll.
Besetzung[]
Rolle | Schauspieler | Synchronsprecher |
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Martin Luther King Jr. | David Oyelowo | Ingo Hülsmann |
Andrew Young | André Holland | Dennis Schmidt-Foß |
Annie Lee Cooper | Oprah Winfrey | Harriet Kracht |
Lyndon B. Johnson | Tom Wilkinson | Lutz Riedel |
James Bevel | Common | Milton Welsh |
Coretta Scott King | Carmen Ejogo | Katrin Zimmermann |
Bayard Rustin | Ruben Santiago-Hudson | Charles Rettinghaus |
C.T. Vivian | Corey Reynolds | Asad Schwarz |
Cager Lee | Henry G. Sanders | Hasso Zorn |
Colonel Al Lingo | Stephen Root | Bodo Wolf |
Diane Nash | Tessa Thompson | Laura Landauer |
Frank Minis Johnson | Martin Sheen | Wolfgang Condrus |
Fred Gray | Cuba Gooding jr. | Dietmar Wunder |
Gov. George Wallace | Tim Roth | Udo Schenk |
Gunnar Jahn | Jim France | Axel Lutter |
Hosea Williams | Wendell Pierce | Leon Boden |
J. Edgar Hoover | Dylan Baker | Till Hagen |
James Forman | Trai Byers | Jaron Löwenberg |
James Orange | Omar J. Dorsey | Matti Klemm |
James Reeb | Jeremy Strong | Rainer Fritzsche |
Jimmie Lee Jackson | Keith Stanfield | Florian Hoffmann |
John Lewis | Stephan James | Ricardo Richter |
John Doar | Alessandro Nivola | Frank Schaff |
Lee White | Giovanni Ribisi | Gerrit Schmidt-Foß |
Major Cloud | Michael Papajohn | Andreas Müller |
Malcolm X | Nigél Thatch | Michael Deffert |
Ralph Abernathy | Colman Domingo | Oliver Stritzel |
Registrar | Clay Chappell | Matthias Klages |
Richie Jean Jackson | Niecy Nash | Heide Domanowski |
Roy Reed | John Lavelle | Tobias Nath |
Sheriff Jim Clark | Stan Houston | Peter Reinhardt |
Staatsanwalt | Mark Cabus | Tobias Lelle |
Sullivan Jackson | Kent Faulcon | Uve Teschner |
Viola Lee Jacksone | Charity Jordan | Katharina Spiering |
Trivia[]
- Regisseurin Ava DuVernay musste die Reden von Martin Luther Kind abändern, da ein anderes Studio die Rechte an den Original-Wortlauten besaß.
- Außerdem ist DuVernay die erste schwarze Regisseurin, die für einen Golden Globe nominiert wurde.
- Der Film wurde von Celador Films unter Leitung von Christian Colson entwickelt und produziert; Ko-Produzenten waren Harpo Films, eine Produktionsfirma von Oprah Winfrey, Plan B Entertainment, eine Produktionsfirma von Brad Pitt, und Paramount Pictures.
Kritik[]
Choleda Jasdany bei metropolitan-circus schreibt zu diesem Film: „Die Lehren der Regisseurin Ava DuVernay sind von großem Wert. Die Zutaten sind richtig und gut: Eine Hauptfigur, die nicht zum Heiligen gemacht wird, sondern auch Schwächen besitzt. Eine Bewegung, in der es reale Auseinandersetzungen um Strategien gibt. Und nicht zuletzt die Gewalt der Bilder.“ - metropolitan-circus.de
Ähnlich positive Wertung kommt von kino.de: „Mitreißendes Historiendrama um den bedeutsamen Protestmarsch Martin Luther Kings […], doch die große darstellerische Offenbarung ist Hauptdarsteller David Oyelowo. Er vermittelt sowohl das elektrisierende Charisma als auch die nagenden Selbstzweifel der facettenreichen Figur.“ - kino.de
epd-film.de lobt auch die Schauspielerriege: „Ein grandioses Ensemble von afroamerikanischen und afrobritischen Schauspielern, neben Oyelowo und Ejogo auch der immer verlässliche Wendell Pierce sowie die Entdeckungen André Holland, Colman Domingo, Stephan James, Keith Stanfield und der Rapper Common, der auch an dem Titelsong beteiligt ist, trägt maßgeblich dazu bei, dass SELMA tatsächlich sehr viel mehr ist als bebilderte Geschichte.“ - epd-film.de
Auszeichnungen und Nominierungen[]
Kategorie | Person | Ergebnis |
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Bester Filmsong - Glory | John Legend & Common | Ausgezeichnet |
Bester Film | Christian Colson, Oprah Winfrey, Dede Gardner, Jeremy Kleiner | Nominiert |
Kategorie | Person | Ergebnis |
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Bester Filmsong - Glory | John Legend & Common | Ausgezeichnet |
Bester Film - Drama | Nominiert | |
Beste Regie | Ava DuVernay | Nominiert |
Bester Hauptdarsteller - Drama | David Oyelowo | Nominiert |