Krabat ist ein deutscher Fantasyfilm aus dem Jahr 2008. Der Film wurde von Marco Kreuzpaintner inszeniert, und in Zusammenarbeit mit Michael Gutmann geschrieben. Als Produzenten fungierten Jakob Claussen, Thomas Wöbke, Uli Putz und Bernd Wintersperger. Der Film basiert auf dem gleichnamigen Roman Krabat von Otfried Preußler. In den Hauptrollen sind David Kross, Daniel Brühl, Christian Redl, Robert Stadlober und Paula Klaenberg zu sehen. Der Film startete am 9. Oktober 2008 in den deutschen Kinos.
Zusammenfassung[]
Der Waisenjunge Krabat beginnt eine Lehre in einer abgelegenen Mühle. Doch schon bald kommt er hinter ein dunkles Geheimnis: Die Mühle ist ein Hort der Schwarzen Magie. Anfangs ist er fasziniert vom geheimnisvollen und mächtigen Meister, der Gesellschaft der elf Müllersburschen und von der Zauberei. Der Meister lehrt seine Gesellen, sich durch Zeit und Raum zu bewegen. Doch nach und nach erkennt Krabat, wie hoch der Preis dieser Macht ist und dass nur die Kraft der Liebe ihn retten kann.
Handlung[]
Der 14-jährige Waisenjunge Krabat hat gerade erst seine Mutter verloren und zieht nun ziellos und hungrig mit zwei anderen Waisenkindern durch die karge Einöde. Doch Krabat ist anders als die anderen Kinder. Von Visionen geplagt trennt er sich schließlich von seinen Freunden und folgt seiner inneren Stimme.
Als er zu einer alten und verlassenen Mühle kommt, trifft er den Müllermeister. Diese finster aussehende Gestalt bietet ihm eine Mahlzeit, ein Bett als auch eine Lehre an. Mit elf weiteren Gesellen verbringt er mehr als ein Jahr in der Mühle, bevor er die Schwarze Kunst erlernen darf.
Krabats Kräfte wachsen. Unheimliches geht jedoch vor. Jedes Jahr zum Jahreswechsel stirbt einer der Menschen, die in der Mühle leben. Ausgenommen davon bleibt jedoch der Meister, der in dieser Zeit stets verjüngt wird. Als Krabat sich dann jedoch noch in die Kantorka, ein Mädchen aus dem Nachbardorf, verliebt, will er nur noch weg von der Mühle.
Darsteller[]
Rolle | Schauspieler |
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Krabat | David Kross |
Tonda | Daniel Brühl |
Meister | Christian Redl |
Lyschko | Robert Stadlober |
Juro | Hanno Koffler |
Kantorka | Paula Kalenberg |
Worschula | Anna Thalbach |
Michael | Charly Hübner |
Merten | Moritz Grove |
Hanzo | Tom Wlaschiha |
Andursch | Sven Hönig |
Staschko | Stefan Haschke |
Lobosch | David Fischbach |
Petar | Daniel Steiner |
Kubo | Tom Lass |
Kito | Daniel Fripan |
Herr Gevatter | Mac Steinmeier |
Baro | Ionut Baias |
Krabats Mutter | Carmen Ungureanu |
Erzähler | Otto Sander |
Videos[]
Unterschiede zum Roman[]
Obwohl der Film zu Beginn die ersten Worte des Buches aufnimmt, sind im Folgenden die Unterschiede groß. So spielt der Film nicht während des Nordischen Krieges (in dieser Zeit entstand auch die Sage), sondern ist 60 Jahre früher zum Ende des Dreißigjährigen Krieges angesiedelt. Das zweite und das dritte Jahr wurden zusammengemischt, dafür aber die Zeit mit Tonda stärker betont. Witko als neuer Lehrling entfällt, ebenso der Tod Michals am Ende des zweiten Jahres. Da er nicht stirbt, ist auch nicht dies der Auslöser für Mertens Suizidversuch, sondern eine Ahnung, dass der Gevatter ihn als nächstes Opfer auserkoren hat. Die Geschichte von Tonda und seiner Worschula wird erzählt, während dies im Buch nur rückblickend erwähnt wird. So wird auch ein Überfall auf Schwarzkollm inszeniert, bei dem die Burschen die Einwohner retten, in dessen Verlauf sich aber Worschula verrät, sodass sie kurze Zeit später umgebracht wird. Schwarzkollm, im flachen Norden Sachsens, wird wie auch die Mühle selbst in die Mittelgebirge verlegt, der Begräbnisplatz im Koselbruch sogar ins Hochgebirge. Am Ende ist es auch nicht Krabats Entscheidung, die Kantorka am Silvesterabend zu rufen, sondern Lyschkos, eines im Buch negativen Charakters, denn die Burschen haben sich geschworen, zusammenzuhalten. Die im Buch häufig erwähnte und als spaßig beschriebene Figur des Andrusch besitzt im Film zwielichtige Züge, wohingegen der in den ersten beiden Jahren selten erwähnte Merten für Krabat eine unterstützende und erklärende Rolle einnimmt. Außerdem muss die Kantorka im Buch Krabat nicht unter allen Raben finden, sondern muss mit verbundenen Augen Krabat unter allen anderen Müllerburschen in normaler Gestalt herausfinden. Auch hat die Kantorka kein helles Haar wie im Buch, sondern schwarzes.
Trivia[]
- Das Dorf Schwarzkollm (seit 1996 Ortsteil von Hoyerswerda) gibt es in der Lausitz wirklich. Eine „Krabatmühle“ wird dort seit Jahren in historischem Design aufgebaut und ist ein touristisches Ausflugsziel.
- Im Buch taucht die ebenfalls in der Lausitz bekannte Sagengestalt des Pumphutt auf; einmal wird eine Geschichte von ihm erzählt, etwas später kommt er tatsächlich auf seiner Wanderung vorbei. Es war ursprünglich geplant, ihn im Film zumindest zu erwähnen, was aber aufgrund von Kürzungen entfiel. Überreste davon sind allerdings noch vorhanden: In der Szene vor der ersten Osternacht, als Krabat und Merten gemeinsam in der Schlafkammer sitzen und Krabat fragt, wohin die Burschen jeden Freitag verschwinden, halten sie eine Wunderscheibe (Thaumatrop) in der Hand, auf der sich ein Bild Pumphutts befindet. Gemäß der Beschreibung im Buch trägt er einen hohen spitzen Hut und einen Ohrring.
Marco Kreuzpainter | |
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