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Honig im Kopf ist eine deutsche Tragikomödie aus dem Jahr 2014. Der Film wurde von Til Schweiger inszeniert, und in Zusammenarbeit mit Hitty Martinek geschrieben. Als Produzenten fungierten ebenfalls Schweiger und Thomas Zickler. In den Hauptrollen sind Dieter Hallervorden, Emma Schweiger und Til Schweiger zu sehen. Der Film startete am 25. Dezember 2014 in den deutschen Kinos.

Zusammenfassung[]

Die elfjährige Tilda liebt ihren Großvater Amandus, doch dieser zeigt immer mehr die Symptome einer furchtbaren Krankheit. Seine zunehmende Vergesslichkeit und Hilflosigkeit stellen sich als Demenzerkrankung heraus. Bald scheint ein Umzug ins Heim unausweichlich. Tilda sieht dies jedoch völlig anders und beschließt, ihren Großvater zu retten. Gemeinsam begeben sie sich auf eine letzte große Reise zu dem Ort, den Amandus nie vergessen konnte: Venedig.

Handlung[]

Der ehemalige Tierarzt Amandus leidet zunehmend unter Alzheimer. Als er auf der Beerdigung seiner Frau Margarete eine etwas verwirrte Rede hält, bekommt der Zuschauer einen ersten Eindruck vom geistigen Zustand Amandus'. Auf Drängen seines Sohnes Niko zieht Amandus in dessen Haus nahe Hamburg um. Nikos Ehe mit seiner Frau Sarah steht auf der Kippe, nachdem Niko erfahren hat, dass Sarah eine Affäre mit ihrem Chef Serge hatte.

Schnell kommt es wegen Amandus' geistigem Zustand zu mehreren kritischen Situationen, u.a. verursacht er bei dem Versuch, einen Kuchen zu backen, beinahe einen Küchenbrand, den Sarah in letzter Sekunde verhindern kann. Als Amandus' geistiger und motorischer Verfall immer weiter voranschreitet, und er das Sommerfest von Niko und Sarah in einem Fiasko enden lässt, sieht Niko keine Alternative, als ihn in eine betreute Einrichtung zu geben. Dies will dessen elfjährige Tochter Tilda nicht hinnehmen und begibt sich mit ihrem Großvater auf eine Reise nach Venedig, wo Amandus seinerzeit mit seiner Frau die Flitterwochen verbracht hatte. Von ihrem Arzt hatte Tilda erfahren, dass es für Alzheimer-Patienten hilfreich sein kann, altbekannte Orte wiederzusehen.

Der Reisebeginn per Auto endet nach wenigen Kilometern mit einem glimpflich verlaufenden Unfall, als Amandus eine rote Ampel ignoriert. Per Zug geht es bis Bozen, dort verlässt Amandus ohne Tildas Wissen den Zug. Sie zieht die Notbremse und versteckt sich mit Amandus auf der Bahnhofstoilette, bis die sie verfolgenden Polizisten die Suche aufgegeben haben. Abends werden sie vom Putzmann Erdal gefunden, er vermittelt den beiden eine Weiterfahrt nach Venedig. Als ihr Schafstransporter von der Polizei angehalten wird, können Amandus und Tilda noch rechtzeitig vor ihrer Entdeckung von der Ladefläche fliehen. Sie finden Unterschlupf in einem Kloster, die Oberin ist von der Geschichte der Beiden so gerührt, dass sie Amandus und Tilda bis nach Venedig fährt. Dort sind Niko und Sarah inzwischen per Flugzeug ebenfalls eingetroffen und checken im selben Hotel wie Amandus und Tilda ein, ohne sich zu begegnen.

In der folgenden Nacht verlässt Amandus von Tilda unbemerkt das Hotel, Tilda findet ihn am nächsten Morgen auf der Bank wieder, auf der vor vielen Jahren Amandus schon mit seiner Frau Margarete gesessen hat. Seine Krankeit ist nun soweit fortgeschritten, dass er Tilda nicht mehr als seine Enkelin und "kleine Prinzessin" erkennt. In diesem Moment werden die Beiden von Niko und Sarah gefunden, zu viert tritt man die Heimreise nach Hamburg an.

Sarah beschließt, ihren Job aufzugeben, um mehr Zeit für die Pflege von Amandus zu haben. Die zerüttete Ehe von Niko und Sarah ist endgültig gerettet, als Sarah 9 Monate nach dem Venedigbesuch Mutter eines Jungen wird. Amandus erfährt noch eine glückliche Zeit bei seiner Familie, bis er in Tildas Beisein an Herzversagen stirbt. Bei der Beerdigung liegt Tilda im Gras und sieht von dort in den Himmel, von wo aus sie nun von Amandus beschützt wird, wie er es ihr zu Lebzeiten versprochen hat.

Besetzung[]

Rolle Schauspieler
Tilda Emma Schweiger
Amandus Dieter Hallervorden
Niko Til Schweiger
Sarah Jeanette Hain
Serge Jan Josef Liefers
Vivian Katharina Thalbach
Dr. Ehlers Tilo Prückner
Oberin Claudia Michelsen
Erdal Fahri Yardım
Dr. Holst Mehmet Kurtulus
Polizeioffizier Pasquale Aleardi
Smylla Lilly Liefers
Ticketverkäufer Samuel Koch
Kellner Samuel Finzi
Schaffner Tim Wilde
Fluchtwagenfahrer Emre Arnel Taci
Heimleiterin Anneke Kim Sarnau
Restaurantbesitzer Dar Salim
Arzthelferin Zarah McKenzie
Zugführer Thomas Fehlen
Nonne Violetta Schurawlow

Trivia[]

  • Die Dreharbeiten fanden vom 27. April 2014 bis zum 4. Juli 2014 in Hamburg, Schleswig-Holstein, Berlin, Brandenburg, Südtirol sowie in Venedig statt. Das Herrenhaus Altfresenburg diente für die Dreharbeiten als Wohnhaus der Familie Rosenbach.
  • Neben Til Schweigers Tochter Emma ist auch Jan Josef Liefers' Tochter Lilly in einer Nebenrolle zu sehen.[1]
  • Ursprünglich wollte Til Schweiger, wie er in der TV-Talkshow Markus Lanz im März 2015 erzählte, die Hauptrolle des Amandus Rosenbach mit dem britischen Schauspieler Michael Caine besetzen. Nachdem er jedoch Dieter Hallervorden in dem Film Sein letztes Rennen gesehen hatte, war Schweiger von dessen schauspielerischer Leistung derart beeindruckt, dass er sich für Hallervorden entschied.
  • Während der Dreharbeiten soll es zwischen Schweiger und Hallervorden wegen einer Szene heftige Meinungsverschiedenheiten gegeben haben.
  • Bei der Band auf dem Sommerfest handelt es sich um Ray Collins’ Hot Club, die bereits in Schweigers Film Barfuss zu sehen war.
  • Mit Claude Oliver Rudolph lieferte sich Schweiger in den Medien einen verbalen Plagiatsstreit aufgrund der inhaltlichen Ähnlichkeit mit dem 1998 erschienenen Film von Rudolph Liebe mich bis in den Tod.
  • Der Film ist Herbert (Schweigers Vater) und Monika (wahrscheinlich seiner Mutter) gewidmet.

Kritiken[]

Die Deutsche Film- und Medienbewertung (FBW) verlieh das Prädikat „wertvoll“ und beurteilte den Film als „charmantes Familienkino mit viel Gefühl, einer bezaubernden Hauptdarstellerin und vielen berührenden Momenten“. Laut Kino.de ist Honig im Kopf eine „ebenso temporeiche wie rührende Komödie mit ernsten Untertönen“, das Motive und Roadmovie-Elemente aus früheren Til-Schweiger-Filmen aufgreife. Der von „schonungsloser Direktheit“ geprägte Film verfüge über ein „hohes Tempo“ und „es ist unmöglich, nicht berührt zu werden von diesem zweistündigen Ritt, der doch nur eines will: dass die Menschen zusammenfinden“. Volker Bleeck, Kritiker der TV Spielfilm, befand den Film als „berührend“. Obwohl die Story „etwas überkonstruiert“ sei, „berührt, unterhält und transportiert“ der Film „das schwierige Thema Demenz auf beeindruckend leichtfüßige Art“. Dies liege neben Hauptdarstellerin Emma Schweiger vor allem an Dieter Hallervorden, der hier eine Leistung zeige, „die sogar seine preisgekrönte Darstellung im […] Kinodrama Sein letztes Rennen übertrifft.“

Videos[]

Bilder[]

Einzelnachweise[]

Til Schweiger
1990er Der Eisbär (1998)
2000er Barfuss (2005) | Keinohrhasen (2007) | 1½ Ritter – Auf der Suche nach der hinreißenden Herzelinde (2008) | Zweiohrküken (2009)
2010er Kokowääh (2011) | Schutzengel (2012) | Kokowääh (2013) | Keinohrhase und Zeiohrküken (2013) | Honig im Kopf (2014) | Conni & Co 2 – Das Geheimnis des T-Rex (2017) | Klassentreffen 1.0 (2018) | Head Full of Honey (2018) | Berlin, I Love You (2019)
2020er Die Hochzeit (2020)