Als Teil des Entertainment-Newsteams habe ich, Aki-chan86, den Film bereits für euch unter die Lupe genommen.
Buntes, turbulentes aber einfühlsames Meeresabenteuer[]
Ganze 13 Jahre nach dem Start von „Findet Nemo” aus dem Hause Disney und Pixar, gibt es endlich ein Wiedersehen mit alten Freunden. War es im Vorgängerfilm noch der junge Clownfisch Nemo und sein Vater Marlin, der auf der Suche nach seinem Sohn war, steht in der Fortsetzung „Findet Dorie” die blaue, vergessliche Paletten-Doktorfisch-Dame Dorie und ihre Vergangenheit im Vordergrund.
Nachdem Dorie Marlin bei seiner Suche nach Nemo geholfen hatte, lebt sie nun glücklich und zufrieden mit den beiden Clownfischen im Riff zusammen. Durch das Zusammenleben, kann sie sich jedoch immer besser an Dinge erinnern, die tief in ihrem Unterbewusstsein vergraben sind: Wo ist ihre Familie? Sofort begibt sie sich gemeinsam mit Marlin und Nemo auf die Suche. Nach einigen kleineren Abenteuern führt ihr Weg sie an die kalifornische Westküste. Nach einer Meinungsverschiedenheit mit Marlin, landet sie in der Quarantänestation im Meeresbiologischen Institut, wo sie auf den griesgrämigen, introvertierten Mimik-Oktopus Hank (eigentlich Septopus, da er einen seiner Arme verloren hat) trifft. Mürrisch macht er dann sich doch daran, Dorie bei der Suche nach ihrer Familie zu helfen. Dabei trifft Dorie auch neue Bekannte, wie die kurzsichtige Walhai-Dame Destiny und den Belugawal Bailey, der glaubt, dass sein Echolot nach einem Stoß auf seinen Kopf nicht mehr funktioniert. Für Marlin und Nemo steht fest in dem Chaos, sich selbst auf die Suche nach Dorie zu machen und so treffen sie ebenfalls auf neue skurrile Charaktere wie die Seelöwen Smutje und Boje und die Seetaucher-Dame Becky.
Man merkt deutlich, wie sehr sich die Animationstechnik weiter entwickelt hat. Denn gerade die Animationen die vor 13 Jahren teilweise nicht möglich gewesen wären, bereichern den Film! Die Tiefe des Wassers, seine einzigartigen Licht- und Schattenspiele, aber auch die reichhaltige Fülle der Tier- und Pflanzenwelt können sich wirklich sehen lassen. 3D-Effekte werden dabei jedoch nur dezent und nicht aufdringlich eingesetzt. Dabei bewies Regisseur Andrew Stanton, der bereits „Findet Nemo”,„WALL·E – Der Letzte räumt die Erde auf” und „John Carter: Zwischen zwei Welten” inszeniert hatte, wieder einmal ein Händchen für einfühlsame Geschichten für jung und alt. Auch muss man ihm hoch anrechnen, dass der Film sich keineswegs in puncto Design vom Vorgänger unterscheidet und den Charme des Vorgängers sehr gut einfängt.
Auch die Musik ist zu loben, die den Film dank Komponist Thomas Newman doch eher unauffällig, aber stimmungsvoll, untermalt. Newman hatte bereits an „Findet Nemo” und „WALL·E” zusammen mit Andrew Stanton gearbeitet.
Im Vergleich zum Vorgänger ist der Film um einiges turbulenter und actionreicher. Darin liegt auch einer der Knackpunkte: Nachdem das Meeresbiologische Institut erreicht ist, geht es mit der Handlung quasi Schlag auf Schlag weiter. Unter anderem durch schnelle Szenenwechsel, zwischen den zwei getrennten Handlungssträngen zwischen Dorie und dem Vater-Sohn-Gespann Marlin und Nemo. Marlin und Nemo sind zwar immer noch präsent, verkommen aber in der Mitte des Films zu Nebencharakteren, da sich die Handlung sehr auf Dorie, ihre Hintergrundgeschichte und die anderen vielen Charaktere konzentriert. Originell ist dies eher nicht, da die Geschichte teilweise sehr vorhersehbar wird. Außerdem wiederholen sich einige Inhalte des Vorgängers. Hank ist beispielsweise ein Charakter, der sich wiederholt: Er bildet den Konterpart zu Dorie und wurde als Ersatz für den ebenso mürrischen Marlin entwickelt.
Was den Film jedoch wieder positiv hervorhebt sind die vielen wertvollen, herzerwärmenden Botschaften und liebevoll gestaltete Charaktere. Zusammenhalt, Freundschaft und vor allem die Familie stehen als Themen wieder im Vordergrund. Grundbotschaft des Films ist jedoch wie Personen mit ihren Makeln und Handicaps umgehen, diese akzeptieren, über sich hinauswachsen können und dann damit trotzdem etwas im Leben erreichen können. Auch wenn das Thema in „Findet Nemo” schon aufgegriffen wurde, stellt es durch Dories fehlendes Kurzzeitgedächtnis ein ernstes Problem dar und ist wesentlich präsenter. Damit wirkt der Film auch um einiges nachdenklicher und trauriger und ist nur bedingt für sehr junges Publikum geeignet.
Fazit: „Findet Dorie” ist, wie auch „Findet Nemo”, ein Film für alt und jung. Dem Regisseur gelingt es den Charme des ersten Films wieder einzufangen und mit all seinen kleinen Details schafft er es wunderbar einen Bogen zum Vorgänger und seinen Details zu spannen, die diesen Film schon so besonders gemacht haben. Was Originalität angeht, muss er sich wohl „Zoomania” als auch „Findet Nemo” geschlagen geben, trotzdem kann er als eines der Highlights des Jahres 2016 angesehen werden.
Aki-chan86 10:36, 22. Sep. 2016 (UTC)