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Exodus: Götter und Könige (Originaltitel: Exodus: Gods and Kings) ist eine US-amerikanisch-britisch-französische Bibelverfilmung aus dem Jahr 2014 von Ridley Scott. Die Handlung basiert auf dem 2. Buch Mose und dem darin thematisierten Exodus, dem Auszug der Israeliten aus der ägyptischen Knechtschaft. Christian Bale verkörpert Mose, der sein Volk aus der Knechtschaft des Pharaos Ramses befreit. In weiteren Rollen sind Joel Edgerton, Aaron Paul, Ben Kingsley und Sigourney Weaver zu sehen. In den USA kam der Film am 12. Dezember 2014 in die Kinos. In Deutschland wie auch in Österreich startete er am 25. Dezember 2014.

Handlung[]

Wie Brüder wuchsen Moses und Ramses auf, nachdem der kleine Moses im Weidenkorb an die Ufer des Nils gespült und gerettet worden war. Doch stets scheinen die Unterschiede in ihrer Herkunft durch. Moses sieht den Reichtum des Pharaonengeschlechts auf den Schultern einer Sklavenherrschaft beruhend und setzt sich für eine Befreiung des israelischen Volkes ein, von denen er sich als einen Teil sieht. Da Ramses sich von nichts überzeugen lässt, zieht Moses schließlich selbst in die Schlacht.

Besetzung[]

Rolle Schauspieler Synchronsprecher
Mose Christian Bale David Nathan
Ramses II. Joel Edgerton Martin Kautz
Tuja Sigourney Weaver Karin Buchholz
Sethos John Turturro Stefan Fredrich
Josua Aaron Paul Marcel Collé
Nun Ben Kingsley Peter Matić
Hohepriesterin Indira Varma Daniela Hoffmann
Bithia Hiam Abbass Sabine Falkenberg
Zippora Maria Valverde Magdalena Turba
Jethro Kevork Malikyan Reiner Schöne
Nefertari Golshifteh Farahani Sanam Afrashteh
Hegep Ben Mendelsohn Oliver Feld
Hauptmann Khyan Dar Salim Boris Tessmann
Miriam Tara Fitzgerald Arianne Borbach
Großwesir Ghassan Massoud Bodo Wolf
Aaron Andrew Tarbet Alexander Doering
Dathan Anton Papantoniou Oliver Stritzel
Gersom Hal Hewetson Nicolas Rathod
Malak Isaac Andrews Maximilian Ehrenreich
Abiram Emun Elliott Axel Malzacher
Ramses Schreiber Ken Bones Ronald Nitschke
Architekt Aaron Neil Christian Gaul
Experte Ewen Bremner Jaron Löwenberg

Unterschiede zur Bibel & historische Ungenauigkeiten[]

  • In der Bibel spricht Gott zu Mose aus dem brennenden Dornbusch. Im Film verkörpert er sich zusätzlich in einem kleinen Jungen.
  • Mose lässt im Film Zippora und seinen Sohn Gersom zurück in Midian. Im Alten Testament reist sie aber zusammen mit Mose und seinen Söhnen nach Ägypten.
  • Mose reist im Film auf einem Pferd und benutzt einen Sattel mit Steigbügeln. Steigbügel werden aber erst Jahrhunderte später erfunden.
  • In der biblischen Vorlage tötet Mose vor seiner Flucht aus Ägypten einen ägyptischen Aufseher, der einen Hebräer schlägt. Zwar tötet Moses auch in Scotts Film einen Ägypter, allerdings nur, nachdem sich dieser ihm von hinten genähert und ihn als Sklaven beschimpft hat. Anzeichen von Reue für die Mordtat finden sich beim Moses des Films nicht.
  • Gott sendet in der biblischen Erzählung zwei Zeichen zum Beweis, dass er Mose auserwählt hat. Zum einen verwandelt er Moses Stab in eine Schlange, zum anderen lässt er kurzzeitig Moses Hand an Aussatz erkranken. Besonders das Zeichen des Stabes, der zur Schlange wird, wurde in vielen Verfilmungen und Gemälden aufgegriffen, fehlt aber in dieser Verfilmung. Moses Stab erhält im Film sein Sohn Gersom, der in Midian bleibt.
  • Der im Film gezeigte bewaffnete Aufstand der Hebräer ist nicht biblisch, ebenso wenig die Hinrichtung ganzer Familien durch den Pharao, um die Auslieferung Moses’ zu erzwingen.
  • Mose wird im Alten Testament als wenig begnadeter Redner beschrieben. Gott gibt ihm daraufhin seinen Bruder Aaron als rhetorische Unterstützung zur Seite. Im Film hat Mose ein extrovertiertes, durch viel Erfahrung und eine gewisse Bildung geprägtes, stets schlagfertiges Auftreten. Aaron hat einen sehr geringen Redeanteil.
  • Mose wird in der Bibel als 80-jähriger Mann von Gott berufen. Im Film ist er wesentlich jünger, vermutlich in den 40ern.
  • Das Meer wird nicht wie in der biblischen Erzählung geteilt, sondern lediglich zu Seite geschoben. Die Rauch- und Feuersäule, die die Ägypter in der Bibel davon abhält, die Israeliten zu erreichen, um sie nach Ägypten zurückzuholen, kommt im Film überhaupt nicht vor. Auch die im Film gezeigte Entscheidung Moses’ für den Weg über die Berge ist nicht biblisch. Dass die Soldaten des Pharao durch seinen eigenen Ehrgeiz und Hunger nach Rache sterben, weil sie Steilhängen und Erdrutschen ausgeliefert sind, entspricht ebenfalls nicht der biblischen Vorlage.
  • Das Wasser des Nils wurde durch Moses’ Wundertat zu Blut. Im Film wird ein Massaker aus Krokodilen gezeigt, das den Fluss einfärbt.
  • Statt des Stabes trägt Moses im Film ein goldverziertes Schwert. Der Stab, mit dem Moses auf Stein klopft, um Wasser aus dem Stein fließen zu lassen, sowie die Blüten an der Stockspitze kommen im Film nicht vor.
  • Vor allem für die Juden wichtige religiöse Aspekte des Exodus kommen im Film nicht vor. So müssen die Hebräer im Film zwar die Türen ihrer Häuser mit Blut von Lämmern kennzeichnen, um sich vor dem Engel des Todes zu schützen. Es wird aber nicht gezeigt, dass sie das Lamm braten und es marschbereit im Stehen komplett essen sollen, zusammen mit ungesäuertem Brot. Auch das Wort Passah fällt nicht.
  • Im Film meißelt Mose die Zehn Gebote selbst in die Steintafeln, während er sie in der biblischen Erzählung lediglich von Gott entgegennimmt und wieder zerschmettert, als er im Tal angekommen sieht, dass sein Volk sich ein goldenes Kalb als Götzen erschaffen hat.
  • Im Film wird der Pyramidenbau gezeigt. Obwohl der in der Bibel beschriebene Auszug aus Ägypten sich nicht exakt datieren lässt, ist der Bau der Pyramiden mindestens ein Jahrtausend früher anzusetzen. Da die Pyramiden zudem in der Bibel keine Erwähnung finden, gilt eine Beteiligung der Hebräer am Pyramidenbau als unwahrscheinlich. Für diese Verfilmung ist der Pyramidenbau aber definitiv anachronistisch, da der Film zur Zeit von Sethos I./ Ramses II. (19. Dynastie) spielt, in der keine Pyramiden mehr gebaut wurden.
  • Im Film wird Sethos I. in Abu Simbel bestattet, wo jedoch erst durch seinen Sohn Ramses II. Tempel erbaut wurden. Während des Begräbnisses vollzieht sein Sohn die Mundöffnungszeremonie, die im Alten Ägypten vom Hohepriester vorgenommen wurde.
  • Im Film findet die anfangs gezeigte Schlacht von Kadesch gegen die Hethiter unter der Herrschaft Sethos’ I. statt. In Wahrheit fiel sie in das fünfte Regierungsjahr Ramses’ II.
  • Die Hohepriesterin trägt im Film in einer Szene die berühmte Kopfbedeckung der Nofretete.
  • Ramses trägt in der Schlacht eine Geierhaube auf dem Kopf, eine Krone, die im Alten Ägypten ausschließlich von weiblichen Mitgliedern des Königshauses getragen wurde und zum Ornat verschiedener Göttinnen gehörte.
  • Der Showdown zwischen Moses und Ramses II. findet sich nicht im biblischen Bericht.

Trivia[]

  • Für Kontroversen sorgte das Casting des Films. Während mit Christian Bale, Joel Edgerton und allen Hauptakteuren weiße Darsteller verpflichtet wurden, wurden für kleinere Rollen wie die der israelitischen Sklaven oder der ägyptischen Bürger überwiegend dunkelhäutige Schauspieler verpflichtet. Dabei spielt der Film in Afrika in einer Zeit, in der Weiße eher die Minderheit waren. Auch soll die Große Sphinx von Gizeh, die im Film zu sehen ist, ein europäisches Äußeres besitzen. In sozialen Netzwerken wurde daher zum Boykott des Films aufgerufen.
  • Ca. 6000 Statisten waren am Projekt beteiligt.
  • Christian Bale ist bereits der vierte Oscarpreisträger in der Rolle des Mose. Zuvor spielten ihn bereits Charlton Heston (Die zehn Gebote, 1956), Burt Lancaster (Moses, 1974) und Ben Kingsley (Die Bibel – Moses, 1996). Für Ben Kingsley ist es zudem der dritte Film über Mose, in dem er mitgewirkt hat. Nachdem er 1996 in Die Bibel – Moses selbst als Mose zu sehen war, sprach er 2007 in der englischen Originalfassung des Zeichentrickfilms Die zehn Gebote die Rolle des Erzählers. Die Schauspieler Oscar Isaac und Javier Bardem lehnten die Rolle des Ramses ab.
  • Ursprünglich lautete der Name des Films schlicht Exodus, doch im März 2014 entschieden sich die Produzenten den Titel durch den Untertitel Gods and Kings zu erweitern.
  • In Ägypten, Marokko und den Vereinigten Arabischen Emiraten wurde der Film aufgrund einiger religiöser und historischer ungenauer Darstellungen verboten.

Videos[]

Trailer[]

Bonusvideos[]

Bilder[]

Poster[]

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