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Die Nibelungen – Siegfried ist ein deutscher Spielfilm aus dem Jahr 1966, der auf der Nibelungen-Sage basiert und die Geschichte zwischen Siegfrieds Schmiedelehre bei Meister Mimer und seinem Tod durch Hagens Hand erzählt.

Er wurde von CCC-Film Arthur Brauner in Zusammenarbeit mit Avala Film, Belgrad, produziert und entstand unter der Regie von Harald Reinl. Die Hauptrolle des Siegfried spielt Uwe Beyer, als König Gunther ist Rolf Henniger zu sehen. Ferner spielt Karin Dor Brunhild, Siegfried Wischnewski Hagen von Tronje und Terence Hill (noch als Mario Girotti) den Giselher. Den Meister Mimer gibt Benno Hoffmann.

Der Film entstand hauptsächlich im damaligen Jugoslawien. Weitere Außendrehorte waren in Spanien und Island.

Handlung[]

Am Hof zu Worms singt der Spielmann Volker von Alzey (Hans von Borsody) seine Balladen über das Reich der Burgunder, deren König Gunther (Rolf Henniger) ist. Gunther hat noch zwei jüngere Brüder: Gernot (Fred Williams) und Giselher (Terence Hill) und die Schwester Kriemhild (Maria Marlow), sowie die Mutter Ute (Hilde Weissner) und den Verwandten Hagen von Tronje, der von den königlichen Brüdern Ohm (also Onkel, Bruder der Mutter) genannt wird. Weil Siegfried von Xanten auf dem Weg nach Worms ist, bitten die Anwesenden den Spielmann, von Siegfried zu singen – und von Brunhild (Karin Dor), denn König Gunther möchte für sein Reich einen Erben.

Siegfried von Xanten (Uwe Beyer), so singt Volker, ist Lehrling in der Schmiede von Meister Mimer (Benno Hoffmann), einem Alben-Zwerg. Während Siegfried eine Schwertklinge schmiedet, schleicht sich auf Mimers Befehl dessen Geselle an und will den Prinzen erdolchen. Siegfried bemerkt jedoch den Schatten des Meuchelmörders und sticht ihn mit der glühenden Klinge nieder. Er will Mimer, dem er Mitschuld oder Anstiftung zuschreibt, ebenfalls töten, doch der Alb kann ihm weismachen, mit dem Anschlag nichts zu tun zu haben. Er erklärt Siegfried, dass er die Klinge im Blut eines Alben gehärtet hat, das kälter ist als Wasser. Nach Mimers Meinung ist dadurch eine besondere Klinge entstanden. Er fordert Siegfried auf, die Federprobe zu machen und lässt im Wasser auf die Klinge eine Feder zutreiben, die davon zerteilt wird. Ein Schlag auf den Amboss spaltet das Werkzeug. Siegfried ist begeistert und gibt dem Schwert den Namen Nothung. Damit will er Drachen töten. Mimer gibt ihm den Hinweis, dass in der Nähe Fafnir lebe, der einen ungeheuren Schatz, den Hort der Nibelungen, bewacht. Siegfried macht sich umgehend auf den Weg. Mimer warnt Alberich (Skip Martin), den König der Alben, dass Siegfried seinen Schatzhüter töten und den Schatz für sich haben will.

Bald hat Siegfried die Drachenhöhle erreicht und liefert sich mit Fafnir einen heftigen Kampf, kann den Drachen töten. Als er von dessen Blut kostet, versteht er die Sprache der Vögel, die ihm raten, in dem Blut zu baden, denn es mache unverwundbar. Siegfried badet in Fafnirs Blut. Nur eine kleine Stelle zwischen seinen Schulterblättern, auf der ein Lindenblatt klebt, bleibt unbenetzt.

Nach dem Sieg über den Drachen will er sich dessen Hort aneignen, doch die Alben wehren sich gegen den Diebstahl, indem sie die Schatzhöhle mit einem gewaltigen Stein verschließen, als Siegfried darin ist. Dank seiner übermenschlichen Kraft kann er den Stein aber wegrollen und die Alben besiegen. Alberich widersteht ihm dank einer Tarnkappe, doch Siegfried kann sie ihm entreißen und den Zwergenkönig damit enttarnen, der ihm daraufhin Treue schwört und Hüter des Schatzes wird.

Bei der näheren Betrachtung seiner Beute entdeckt Siegfried den Ring Andwaranaut, der – wie Alberich ihm berichtet – einst der Walküre Brunhild gehörte, die, von Odin verstoßen, die schlafende Königin von Island ist. Siegfried beauftragt Alberich, ein Schiff auszurüsten und segelt nach Island. Dort findet er eine von einem Flammenring umgebene Burg. Dank seiner Drachenpanzerung kann er unbeschadet den Flammenring durchqueren und findet Brunhild (Karin Dor) schlafend auf den Stufen des Thrones. Er steckt ihr den Ring an, worauf sie erwacht und sich auf den ersten Blick in ihn verliebt, wie auch er sich in sie verliebt. Er bleibt einige Zeit bei ihr, doch dann plagt ihn wieder das Fernweh. Gegen ihren Rat verlässt er Island und kehrt an den Rhein zurück.

So erscheint er mit Alberich und einer Eskorte in Worms. Es ist der Ostertag. Kriemhild will eigentlich mit Mutter Ute in den Dom, doch als sie die Neuankömmlinge im Hof bemerkt, ist sie auf der Stelle von Siegfried beeindruckt. Sie erkennt ihn ebenso wie Hagen.

Im Thronsaal führt Siegfried sich allerdings wenig diplomatisch ein: Er verkündet, mit König Gunther einen Zweikampf um die Herrschaft in Burgund führen zu wollen. Hagen und Volker betrachten dies als Bedrohung, aber Gunther kann Siegfrieds Unverschämtheit zügeln, indem er ihn auf Ostern hinweist und fragt, ob er christlichen Glaubens sei, was Siegfried bestätigt. Gemeinsam gehen sie in den Dom.

Noch während fröhlich Ostern gefeiert wird, trifft ein erschöpfter Bote ein, der verkündet, König Lüdegast von Sachsen sei in Burgund eingefallen. Zahlreiche Männer in Burgunds Diensten seien gefallen. Siegfried bietet an, sich ihm zu stellen. Gunther ist einverstanden und gibt Siegfried Hagen und eine Schar Mannen mit. Nach einem Kampf Heer wider Heer, der keinen Sieger hat, greift König Lüdegast selbst ein und liefert sich mit dem praktisch ungerüsteten Siegfried einen Kampf mit Lanze und Schwert, in dem Siegfried Sieger bleibt und Lüdegast als Gefangenen nach Worms bringt, wo der Sachsenkönig sich Gunther unterwirft.

Nach dem Wunsch für seinen Lohn befragt, bittet Siegfried um Kriemhilds Hand. Gunther erklärt ihm dass es in Burgund Gesetz sei, dass die Geschwister des Königs nicht vor dem König selbst heiraten dürfen, doch er trage sich selbst mit Heiratsgedanken. Er möchte Brunhild zur Frau. Er stellt Siegfried die Bedingung, dass er für Gunther um Brunhild werben soll.

Siegfried reist mit Gunther, Hagen, Volker und einem Gefolge nach Island. Die Freude der Königin über die Rückkehr des Geliebten weicht rasch der Enttäuschung, denn Siegfried wirbt für Gunther um Brunhild. Sie nimmt an, dass er Gunthers Vasall ist, was Siegfried auch nicht dementiert. Bitter enttäuscht verlangt Brunhild von Gunther, dass er sie im Kampf mit Stein, Speer und Schwert besiegen müsse. Siegfried, der nach Gunthers Worten das Schiff bewacht, weil er Frauen nicht gern kämpfen sieht, steht Gunther unter der Tarnkappe bei und kann dem Burgunderkönig so zum Sieg verhelfen. Brunhild muss Gunther nach Worms folgen, wo sie zu ihrem Verdruss erfährt, dass Siegfried Gunthers Schwester Kriemhild heiraten will und sie zur gleichen Zeit im Dom getraut werden. Brunhild erfährt so auch, dass Siegfried ihr über das Verhältnis zu Gunther nicht die Wahrheit gesagt hat. Kriemhild, die sie als Schwester empfängt, behandelt sie hochmütig und von oben herab.

Die Hochzeit findet im Dom statt. Die Messe dauert noch an, als Markgraf Rüdiger von Bechlarn (Dieter Eppler) mit Blodin (Samson Burke), dem Bruder des Hunnenkönigs Etzel eintrifft, der für Etzel um Kriemhild werben soll, aber dafür zu spät kommt. Rüdiger, der den Burgunden herzlich verbunden ist und auch seine Tochter Hildegunt (Barbara Bold) mitgebracht hat, macht das Beste daraus und schenkt die mitgebrachten Pferde den neuen Königinnen. Hildegunt und Giselher verlieben sich und wollen heiraten.

Während Kriemhild und Siegfried die Hochzeitsnacht genießen, kommt Gunther nicht dazu, Brunhild zu seiner Frau zu machen, denn sie verweigert sich ihm mithilfe eines magischen Gürtels, der ihr übermenschliche Kräfte verleiht. Die Königin findet in Hagen, der wie sie und Alberich dem Glauben an die alten Götter anhängt, ihren Ritter, der ihr Treue gelobt und jeden strafen will, der seine Königin oder seinen König verrät.

Gunther wendet sich an Siegfried und bittet ihn erneut um Hilfe, weil Burgund zwar eine Königin hat, aber Burgunds König immer noch ohne Frau ist. Bereitwillig hilft Siegfried auch dieses Mal und entreißt Brunhild unter der Tarnkappe den magischen Gürtel. Den Gürtel nimmt er mit in seine eigenen Gemächer, wo Kriemhild scheinbar schläft. Tatsächlich beobachtet sie, dass ihr Mann in das Schlafgemach eintritt. Als er den Gürtel heimlich in seine Truhe steckt, bemerkt sie dies und hat den Verdacht, dass Siegfried immer noch Brunhild zugetan ist. Ihr wird klar, dass ihr Bruder nur dank Siegfrieds Hilfe Brunhild um ihre Jungfräulichkeit bringen konnte.

Als Brunhild ihr am Tag auf dem Weg zum Dom begegnet und ihr nun Freundschaft entgegenbringen will, trumpft Kriemhild mit ihrem Wissen auf, dass Siegfried sie bezwungen hat und beweist es durch den Gürtel, den sie ohne Siegfrieds Wissen aus der Truhe genommen und angelegt hat. Die betrogene Ex-Walküre vertraut sich Hagen an, der annimmt, dass Siegfried geredet hat und will ihn für diesen Verrat töten. Gunther ist zunächst dagegen, meint dann aber selbst, dass Kriemhild nur von Siegfried wissen konnte, wie er an den Gürtel gekommen ist.

Hagen bereitet eine Jagd vor, um sein Vorhaben auszuführen, bevor Siegfried und Kriemhild nach Xanten abreisen. Er wendet sich an Kriemhild und behauptet, es wären immer noch versprengte Sachsen in den Wäldern, die Siegfried gewiss nach dem Leben trachteten. Er bittet sie, doch eine Markierung auf Siegfrieds Jagdwams anzubringen, damit er ihn besser beschützen kann. Arglos stickt sie ein Kreuz auf das Wams, das die verwundbare Stelle markiert.

Von der Jagdgesellschaft wissen nur Gunther und Hagen von dem Mordplan. Gernot und Giselher machen sich schon Sorgen um ihren Schwager, als dessen Pferd allein kommt, aber kurz darauf kommt auch Siegfried – mit einem erlegten Bären, den er zur Strecke legt. Weil er durstig ist, empfiehlt Hagen ihm eine Quelle, die nicht weit ist. Siegfried eilt dorthin und will trinken, aber er kommt nicht mehr dazu: Als er sich über die Quelle beugt, schleudert Hagen einen Speer, der ihn an der verwundbaren Stelle trifft und ihn tötet.

Giselher und Gernot sind über Hagens Tat entsetzt, der sich dazu aber bekennt und die Schuld auch allein tragen will. Als Siegfried in einer Säulenkapelle auf dem Platz vor dem Dom aufgebahrt wird und der Wormser Hof von ihm Abschied nimmt, beginnt die tödliche Wunde erneut zu bluten, als Hagen hinzutritt. Kriemhild schwört, sich an ihm dem Mörder, und allen, die ihn unterstützen, zu rächen.

Hintergrund[]

Arthur Brauner wollte die Nibelungen unbedingt verfilmen. Um sicherzustellen, dass der Film auch ankommen würde, beauftragte er im März 1960 das Meinungsforschungsinstitut Allensbach mit einer Umfrage, in der auch nach dem Einverständnis des Publikums mit den Schauspieler*innen gefragt werden sollte, die die Produktion sich vorstellte. Für Siegfried hatte man einen deutschamerikanischen Schauspieler ohne Starstatus eingeplant, für Kriemhild lautete der Vorschlag Marianne Koch (dunkelhaarig! Wer ist auf die Idee gekommen?), als Brunhild Barbara Rütting, Eva Bartok oder die Italienerin Chelo Alonso; Hagen sollte mit Wolfgang Lukschy, Martin Held oder Wolfgang Preiss besetzt werden; als Gunther wurden dabei Dieter Borsche, Walter Reyer und Claus Holm vorgeschlagen. Sogar nach der Vorliebe des Sprachart wurde gefragt: Klassisch oder modern, eine Mischung, wie sie in den amerikanischen Historienfilmen üblich war.[1]

Das Ergebnis muss Brauner überzeugt haben, aber bis zur Realisierung vergingen noch fast 6 Jahre. Im November 1965 wurde ein Bericht zu den Kostümentwürfen vorgelegt. Die Planung zog sich bis Mitte Februar 1966 hin.[2][3]

Die Dreharbeiten dauerten vom 20.04. – 20.10.1966[4]. Die Außenaufnahmen fanden in sowie in der Umgebung von Sremska Raka (damals Jugoslawien), in Island, Spanien statt, die Studioaufnahmen in den CCC-Studios in Berlin-Spandau sowie in den Avala-Studios in Belgrad statt. Für die Realisierung engagierte Brauner seinerzeit auch durch die Karl-May-Verfilmungen bekannte Filmgrößen wie Regisseur Harald Reinl, Drehbuchautor Harald G. Petersson, Kameramann Ernst W. Kalinke, Kostümbildnerin Irms Pauli oder Cutter Hermann Haller.

Premiere des Films war am 13. Dezember 1966[5].

Besetzung[]

Rolle Schauspieler Synchronsprecher
Siegfried von Xanten Uwe Beyer Thomas Danneberg
König Gunther Rolf Henniger Rolf Schult
Hagen von Tronje Siegfried Wischnewski spricht selbst
Kriemhild Maria Marlow Johanna von Koczian
Volker von Alzey Hans von Borsody Christian Rode
Giselher Terence Hill (als Mario Girotti) Claus Jurichs
Gernot Fred Williams Claus Holm
Rüdiger von Bechlarn Dieter Eppler spricht selbst
Blodin Samson Burke Hans-Walter Clasen
Alberich Skip Martin Franz Nicklisch
Königin Ute Hilde Weissner ?
Hildegunt Barbara Bold ?
Gudrun Hilde Lotarius ?
Frigga Maria Hofen ?
Dankwart von Tronje Djordje Nenadovic ?
Ortwin von Metz Milan Bosiljic-Bell ?
Meister Mimer Benno Hoffmann Gerd Holtenau
Brunhild Karin Dor Renate Küster

Einzelnachweise[]