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Der Butler ist ein US-amerikanischer Kinofilm aus dem Jahr. Er beruht auf wahren Begebenheiten und hat die afroamerikanische Bürgerrechtsbewegung zum Thema.

Handlung[]

Angelehnt an die wahre Geschichte des Butlers Eugene Allen wird das Leben des früheren afroamerikanischen Plantagenarbeiters Cecil Gaines erzählt, der in der Zeit von 1957 bis 1986 sieben US-Präsidenten im Weißen Haus als einer von mehreren schwarzen Butlern dient.

Auf einer Baumwolle-Farm im südstaatlichen Georgia der 1920er Jahre herrschen Zustände wie zur Zeit der Sklaverei. Der jugendliche Plantagen-Arbeiter Cecil Gaines erlebt, wie seine Mutter vom Besitzer der Farm, Thomas Westfall vergewaltigt und sein Vater anschließend von diesem erschossen wird. Westfalls Mutter, Annabeth Westfall, nimmt den entsetzten Jungen vom Feld und gibt ihm im Haus eine elementare Ausbildung als «Haus-Nigger», d.h. Diener im Haus. Die bei dieser Tätigkeit erworbenen Fertigkeiten werden die Grundlage für seine spätere Berufs-Karriere. Mit dem Wissen, dass der Farmer Westfall auch ihn jederzeit umbringen könnte, verlässt Cecil die Farm und sucht Arbeit. Lange Zeit wird er immer wieder abgewiesen. Hungrig schlägt er schließlich die Schaufensterscheibe einer Bäckerei ein und isst einen der Kuchen der Auslage. Ein Schwarzer stellt ihn zur Rede. Cecil kann ihn überzeugen, dass er im Haus dienen kann. Er lernt richtig servieren und Getränke mixen. Ihm wird eingeschärft, dass er quasi unsichtbar sein und den Herrschaften die Wünsche von den Augen ablesen müsse. Schließlich kann er eine Stelle in einem vornehmen Hotel in Washington, DC antreten. Dadurch kommt er zu bescheidenem Wohlstand und kann sich ein Haus sowie ein Auto kaufen. Er heiratet das Zimmermädchen Gloria und hat zwei Kinder mit ihr, Louis und Charly. Schließlich wird im Hotel der Personalchef des Weißen Hauses, Haldeman, auf ihn aufmerksam und stellt ihn dort ein.

So bekommt er die Umbrüche der amerikanischen Gesellschaft und den Lauf der Weltgeschichte aus einer ungewöhnlichen Perspektive zu sehen. Als persönlicher Diener im Haushalt der Präsidenten und im Betrieb des Weißen Hauses ist er nah am Zentrum der Macht und übt teilweise sogar ein wenig Einfluss auf die Hausherren aus.

Cecil trifft die Präsidenten in persönlichen, teilweise intimen Situationen und lernt aus nächster Nähe ihre politischen Auffassungen und Handlungen zum Problem der Rassentrennung kennen: Cecil bedient Präsident Eisenhower, während dieser malt. Vizepräsident Nixon befragt während seines Wahlkampfs gegen den späteren Sieger Kennedy Cecil und dessen Kollegen nach deren politischen Ansichten und Wünschen, er verspricht den Butlern die gleiche Bezahlung wie für Weiße. Präsident Kennedy liegt wegen seines Rückenleidens ausgestreckt auf dem Boden und lässt sich von Cecil aufhelfen. Danach berichtet Kennedy Cecil, dass dessen Sohn Louis schon sechzehn Mal verhaftet worden sei. Nach der Ermordung von Kennedy schenkt dessen Witwe Jacqueline Cecil eine Krawatte des Ermordeteten. Präsident Johnson sitzt bei geöffneter Toilettentür auf der Toilette, gibt währenddessen seinen draußen stehenden Mitarbeitern Anweisungen, spricht mehrfach von "Niggern" und lässt sich schließlich von Cecil Pflaumensaft geben, wohl zur Förderung der Verdauung. Während der Watergate-Affäre kauert Präsident Nixon deutlich angetrunken auf der Couch; er lädt Cecil zum Sitzen ein und erklärt ihm dann, er werde nicht zurücktreten. Präsident Reagan schließlich zieht Cecil ins Vertrauen und beauftragt ihn, private Geldzuwendungen an in Not geratene Menschen zu überbringen; gegenüber Nancy Reagan verpflichtet Reagan ihn zum Schweigen.

Im Gegensatz zu seinem prestigeträchtigen Beruf steht sein Familienleben vor einem Zusammenbruch. Seine Ehefrau Gloria ist zeitweise alkoholkrank und tröstet sich mit einem Mann aus der Nachbarschaft, weil Cecil viele Überstunden im Weißen Haus leistet. Sein älterer Sohn Louis kann sich lange nicht mit dem dienenden Beruf des Vaters abfinden, den er mit der Unterdrückung der Schwarzen in Amerika in Verbindung sieht. Während eines Abendessens mit Charly, Louis und dessen Freundin kommt es zum Bruch zwischen Louis und seinen Eltern. Er schließt sich als radikaler Kämpfer für die Rechte der Schwarzen der Black Panther-Bewegung an. Auf Demonstrationen wird er immer wieder verhaftet und ins Gefängnis geworfen. In Alabama gerät er in einem Freedom Rider-Bus in einen rassistisch motivierten Hinterhalt.

Charly meldet sich freiwillig bei der Armee und kommt als Soldat im Vietnamkrieg um.

Später beendet Louis sein Studium und wird Kandidat für den Kongress.

Cecil und seine Frau werden von Nancy Reagan als Gäste zu einem Staatsbankett eingeladen und sitzen in der Nähe des Präsidentenpaares. Im Gegensatz zu dieser persönlichen Wertschätzung wird Cecil durch Reagans Haltung zum Regime der Apartheid in Südafrika verunsichert: Reagan kündigt gegenüber Senatoren seiner eigenen, der Republikanischen Partei an , er werde gegen ein Gesetz, das Sanktionen gegen Südafrika verhänge, ein Veto einlegen. Darauf kündigt Cecil seine Stelle. Auf dem Weg nach Hause kommt er an der Botschaft Südafrikas vorbei und trifft dort auf seinen Sohn Louis, der eine Demonstration gegen Reagans Südafrika-Politik anführt.

Louis und Cecil versöhnen sich. Cecil schließt sich der Demonstration an und sie werden gemeinsam verhaftet.

Am Tag der Präsidentschaftswahl, aus der Barack Obama siegreich hervorging, stirbt Gloria. Später will Präsident Obama den ehemaligen Butler im weißen Haus empfangen. Als der (schwarze) Protokollchef ihm den Weg zeigen will, entgegnet Cecil: „Ich kenne den Weg.“

Besetzung[]

Rolle Schauspieler Synchronsprecher
Cecil Gaines Forest Whitaker Tobias Meister
Gloria Gaines Oprah Winfrey Harriet Kracht
Dwight D. Eisenhower Robin Williams Bodo Wolf
James Holloway Lenny Kravitz Robert Glatzeder
John F. Kennedy James Marsden Robin Kahnmeyer
Richard Nixon John Cusack Andreas Fröhlich
Ronald Reagan Alan Rickman Bernd Rumpf
Nancy Reagan Jane Fonda Judy Winter
Carter Wilson Cuba Gooding Jr. Dietmar Wunder
Howard Terrence Howard Olaf Reichmann
Lyndon B. Johnson Liev Schreiber Jörg Hengstler
Mamie Eisenhower Melissa Leo
Thomas Westfall Alex Pettyfer Leonhard Mahlich
Annabeth Westfall Vanessa Redgrave Barbara Adolph
Hattie Pearl Mariah Carey stumm
Earl Gaines David Banner Matti Klemm
Earl Gaines Michael Rainey Jr.
Louis Gaines David Oyelowo Ingo Hülsmann
Maynard Clarence Williams III Reinhard Scheu
Jackie Kennedy Minka Kelly Judith Hoersch
Reverend James Lawson Jesse Williams
Freddie Fallows Colman Domingo Marcus Off
Martin Luther King Jr. Nelsan Ellis Tommy Morgenstern
Abraham LaJessie Smith

Kritik[]

Die Kritiker verglichen den Film oft mit Forrest Gump, auch der Regisseur selber sprach von Parallelen. Filmstarts.de schreibt beispielsweise, dass „Robert Zemeckis die politischen Aussagen in seinem famosen (und im Kern vollständig fiktiven) Generationenporträt in Pralinenpapier einwickelte“, Daniels zeige „ein hohes Maß an gesellschaftlichem Sendungsbewusstsein.“ Er verfolge bei seinem „Blick auf die schwierige Beziehung von schwarzen und weißen Amerikanern zwischen den 1950er und 80er Jahren ganz offen aufklärerische Absichten.“

„Lee Daniels' Biografie-Drama „Der Butler“ bietet oft hochspannenden, zumindest in den Schlüsselpositionen gut gespielten und von ehrbaren Motiven durchtränkten Historien-Stoff, krankt allerdings stark an einer unausgewogenen erzählerischen Struktur. Das Ergebnis ist ein wohlgemeintes, aber auch zwiespältiges Kino-Denkmal für die schwarze Bürgerrechtsbewegung und ein mittelmäßiger Film.“ - Carsten Baumgardt: Filmstarts.de

„Absolut sehenswerte und an die Nieren gehende Geschichts-Stunde in "Forrest Gump"-Manier, die zwar gelegentlich etwas zu rührselig geraten ist, aber allein schon wegen des fulminanten Casts den Kinobesuch rechtfertigt.“ - OK! Magazin Online

„Inszenatorisch ist der Film solide, ohne formale Wagnisse einzugehen. Anders als in «Precious» gelingt es Daniels diesmal nicht, das erzählerische Korsett zu sprengen und sein Publikum mit unbequemen Fragen zu konfrontieren, etwa warum die Sklaverei nicht mehr als Begründung für die heutige Verfasstheit der afroamerikanischen Community herhalten kann. So breitet sich in dem 132-minütigen Film zeitweise Langeweile aus.“ - Susanne Ostwald: Neue Zürcher Zeitung

„Wer hofft, das außergewöhnliche Leben des wahren Butlers erzählt zu bekommen, wird enttäuscht. Der Film lässt sich aber auch durch eine andere Brille sehen. Dann gewinnt er. [...] Sein [Lee Daniels'] Verdienst liegt vor allem darin, die großen politischen Zerwürfnisse – die Straßenkämpfe, den Vietnamkrieg, die Unterzeichnung der Bürgerrechte - herunterzubrechen und mit dem persönlichen Erleben gewöhnlicher Menschen zu verweben."“ - Martin Klingst: Die Zeit Nr. 42/2013

Auszeichnungen[]

Oprah Winfrey wurde als beste Nebendarstellerin für einen BAFTA-Award, einen Critics’ Choice Movie Award, einen NAACP Image Award, einen People's Choice Award, einen Screen Actors Guild Award und einen Satellite Award nominiert. Hauptdarsteller Forest Whitaker gewann einen NAACP Image Award und war noch für einen Screen Actors Guild Award und einen Satellite Award nominiert. Regisseur Lee Daniels konnte einen Hollywood Film Award gewinnen, ebenso Nebendarsteller David Oyelowo. Oyelowo konnte zu dem auch noch einen NAACP Image Award gewinnen. Terrence Howard war für einen NAACP Image Award Nominiert, ebenso Lee Daniels und Cuba Gooding, Jr. Die gesamte Film-Crew war für einen Critics’ Choice Movie Award und einen Screen Actors Guild Award nominiert.

Für viele war es überraschend, dass der Film weder für einen Oscar noch für einen Golden-Globe nominiert war. Im Vorfeld galt der Film als Oscar-Anwärter. Vor Allem die schauspielerische Leistung von Oprah Winfrey wurde im Vorfeld stark gelobt. Ebenso Regisseur Daniels als auch das Make-Up zum Film. Variety erklärt die "Oscar-Verweigerung" damit, dass es zu viele Filme im Jahr 2014 gegeben hätte, welche für den Oscar in Frage gekommen wären und dass Der Butler in einem anderen Jahr mehrere Oscar-Nominierungen erhalten hätte.

Trailer[]

Der_Butler_-_Trailer
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