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Australia ist ein australisches Monumentales Melodrama aus dem Jahr 2008. Der Film wurde von Baz Luhrmann inszeniert, und in Zusammen mit Ronald Harwood, Stuart Beattie und Richard Flanagan geschrieben. Als Produzenten fungierten Baz Luhrmann, Catherine Knapman und G. Mac Brown. In den Hauptrollen sind Nicole Kidman, Hugh Jackman, David Wenham, Bryan Brown, Jack Thompson und David Gulpilil zu sehen. Der Film startete am 25. Dezember 2008 in den deutschen Kinos.






Handlung[]

1939 reist Lady Sarah Ashley von England nach Nordaustralien, um ihren Ehemann dazuzubringen, die gemeinsame Rinderfarm Faraway Downs zu verkaufen. Ihr Ehemann schickt den unabhängigen Viehtreiber "Drover", um sie zu Faraway Downs zu bringen.

Lady Sarah's Ehemann wird kurz vor ihrer Ankunft ermordet, Behörden teilen ihr mit, dass der Mörder ein Ältester der Aborigines, "King George", sei. Währenddessen versucht Farmverwalter Neil Fletcher seine Kontrolle über Faraway Downs zu erweitern, sodass Lesley 'King' Carney ein Farmmonopol besitzt.

Die kinderlose Lady Sarah ist von dem Jungen Nullah, der eine Aborigine-Mutter und einen weißen Vater hat, fasziniert. Nullah erzählt ihr, dass er gesehen hat, wie ihre Rinder auf Carneys Land getrieben - mit anderen Worten, gestohlen - worden sind. Aus diesem Grund behandelt Fletcher Nullah schlecht und droht ihm und seiner Mutter, sodass Lady Sarah Fletcher feuert und entscheidet die Rinderfarm selbst zu führen. Als Nullah und seine Mutter sich vor den Behörden in einem Wasserturm verstecken, ertrinkt seine Mutter. Lady Sarah tröstet Nullah durch das Lied "Over the Rainbow" aus dem Film Der Zauberer von Oz. Außerdem erfährt Lady Sarah, dass "King George" ist Nullahs Großvater ist.

Erst als der Drover ihr hilft, mit einer Handvoll Leute eine Viehherde nach Darwin zu treiben, kann sie die Farm retten. Neil versucht aus verletztem Stolz und als Angestellter von King Carney, den Transport der Herde zu sabotieren. Nach seinem Scheitern setzt sich Sarah auf einem Ball zugunsten der Mischlingskinder von Weißen und Aborigines für Nullah ein. King Carney erfährt auf diesem Ball von ihr, dass Neil ihren Mann ermordet hat. Daraufhin droht King Carney Neil, der mit Carneys Tochter verlobt ist, um an Carneys Besitz zu kommen. Die Drohung Carneys, ihn vom Erbe auszuschließen, veranlasst Neil, ihn im Outback Krokodilen zum Fraß vorzuwerfen. Daraufhin heiratet er dessen Tochter und ist damit der Nachfolger von King Carney. In der anschließenden Regenzeit kommen sich Drover und Sarah näher und wachsen mit Nullah zu einer Familie zusammen.

Als 1941 Pearl Harbor angegriffen wird, braucht die US-Armee Nachschub aus Australien in Form von Vieh. Drover wird dabei für einen Viehtrieb quer durch Australien eingesetzt. Nullah wird von den Behörden in eine Missionsstation für „Mischlingskinder“ auf einer Insel vor Darwin gebracht. Sarah will ihn – mit Hilfe des Einflusses ihres Gegners Neil und gegen den Verkauf ihrer Farm an diesen – von dort zurückholen. Als sie sich dafür nach Darwin begibt, wird dies von den Japanern bombardiert. Drover kehrt kurz nach dem Bombardement aus Liebe nach Darwin zurück. Er geht in der zerstörten Stadt von Sarahs Tod aus und fährt zur Missionsstation auf der – ebenfalls bombardierten – Insel. Dort rettet er den überlebenden Kindern das Leben. Nachdem er Sarah wiederfindet, beschließen die drei, nach Faraway Downs zurückzukehren. Neil, der bei dem Luftangriff seine Frau verloren hat, will Nullah töten, da er annimmt, dieser habe ihn verflucht. Nullahs Großvater rettet Nullah vor dem Mord durch seinen Vater und tötet diesen dabei. Auf dem Weg zurück nach Faraway Downs beschließt Sarah, Nullah für seinen Initiationsritus mit seinem Großvater ziehen zu lassen. Der Film endet mit der Einblendung, dass die Aboriginals bis 1973 rassistisch diskriminiert wurden (sogenannte Gestohlene Generationen) und dass sich die australische Regierung erst im Jahre 2008 dafür entschuldigt habe.

Besetzung[]

Rolle Schauspieler Synchronsprecher
Lady Sarah Ashley Nicole Kidman Petra Barthel
Drover Hugh Jackman Thomas Nero Wolff
Neil Fletcher David Wenham Peter Flechtner
Nullah Brandon Walters Salvadore-Hugo Garth
Kipling Flynn Jack Thompson Uli Krohm
Administrator Allsop Barry Otto Friedrich Georg Beckhaus
Bandy Legs Lillian Crombie Iris Artajo
Bruder Frank Matthew Whittet Marius Clarén
Bull Eddie Baroo Gerald Paradies
Capt. Emmett Dutton Ben Mendelsohn Bernd Vollbrecht
Cath Carney Essie Davis Christin Marquitan
Daisy Ursula Yovich Almut Zydra
Dr. Barker Bruce Spence Hans-Jürgen Wolf
Gloria Carney Sandy Gore Martina Treger
Goolaj Angus Pilakui Karlo Hackenberger
Ivan Jacek Koman Roland Hemmo
Lesley 'King' Carney Bryan Brown Reiner Schöne
Magarri David Ngoombujarra Tobias Meister
Maitland Ashley Anton Monsted Marcus Off
Myrtle Allsop Kerry Walker Eva-Maria Werth
Ramsden Ray Barrett Jochen Schröder
Sergeant Callahan Tony Barry Jan Spitzer
Sergeant Lupin John Jarratt Uwe Büschken
Sing Song Wah Yuen Weijian Liu
Vater Benedict Arthur Dignam Hasso Zorn

Hintergründe[]

Produktion[]

Vorbereitung[]

Am 22. Februar 2006 erwähnte Luhrmann bei einem Interview in Queensland erstmals sein neues Filmprojekt für 20th Century Fox, das die Geschichte des Bombenangriffs auf Darwin erzählen werde und in Stil und Epik vergleichbar sein solle mit Klassikern des Genres wie African Queen (1951), Giganten (1956) oder Jenseits von Afrika (1985), insbesondere aber von Victor Flemings Vom Winde verweht (1939) inspiriert sei, was die Kombination von „Komik, Romantik, Action und Drama“ betreffe. Der Vorbereitungsprozess habe sich bereits über zehn Jahre hingezogen und nach sorgfältiger Arbeit mit historischen Quellen und Büchern zu einer „mythologischen Erzählung“ geführt. Als Hauptdarsteller wurden zu dieser Zeit Nicole Kidman, die selber in Australien aufwuchs, und der gebürtige Neuseeländer Russell Crowe gehandelt. Auch den Rest der Darsteller hoffte Luhrmann mit Australiern besetzen zu können.

Nachdem die für März 2006 angesetzten Proben sich verzögerten und Luhrmann am Ende des Monats bekannt gab, dass nicht wie geplant im Juli 2006 mit den Dreharbeiten begonnen werden könne, verschob sich der Produktionsprozess zunächst. Die Presse ließ seit dem 30. Mai 2006 verlauten, Russell Crowe sei durch Heath Ledger (ebenfalls ein Australier) ersetzt worden. Die wahre Umbesetzung durch den gleichen Landsmann Hugh Jackman wurde eine Woche später bekannt gegeben. Zur Besetzung stieß außerdem Brandon Walters, ein damals zehnjähriger Aborigine aus Broome in Westaustralien für die Rolle des Nullah.

Gegen Jahresende erwähnte Luhrmann gegenüber ABC Radio National, man befinde sich mitten in der Vorproduktion und werde ab kommendem März drehen. Wenig später wurden Informationen zu Titel (als Arbeitstitel hatten Great Southern Land und Faraway Downs gedient) und Handlung sowie weiteren Darstellern enthüllt.

Dreharbeiten[]

Im Strickland House in Sydney wurde am 30. April 2007 schließlich mit den Filmaufnahmen begonnen. Bowen, eine kleine Stadt im Norden von Queensland, wurde als Drehortdouble für Darwin ausgewählt und zu diesem Zweck teilweise stark umgestaltet. Ganze Straßenteile und Gebäude wurden nach Originalvorbildern aus den 1930er Jahren für sechs Wochen Drehzeit neu erschaffen.

Dreharbeiten am Stokes Hill Wharf in Darwin[]

Von Juli bis September 2007 fanden außerdem Filmarbeiten in Darwin selbst (u. a. am Stokes Hill Wharf), den Fox Studios in Sydney und Kununurra statt. An die Beendigung der Setaufnahmen schloss sich nun ein dreimonatiger Filmprozess vor Bluescreen an sowie die Arbeit mit nach den Originalschauplätzen genau nachgestellten Studioreplikaten. Mit dem 19. Dezember 2007 wurden die Dreharbeiten abgeschlossen.

In den folgenden Monaten widmete man sich der Postproduktion und der Erstellung eines Teasers, der im Mai 2008 erstmals zu sehen war. Für einige Nachdrehs kam das Team noch einmal im August zusammen. Luhrmann erzählte der Los Angeles Times kurz vor Veröffentlichung des Films, dass er sechs verschiedene Handlungsenden geschrieben habe. Drei davon seien schließlich gedreht worden und am Ende habe man sich für die Verwendung des am meisten "überraschenden" Endes entschieden. Testvorführungen hätten bewirkt, dass die Zuschauer ein Überleben des Viehtreibers am Ende des Films („Happy End“) besser annähmen als seinen Tod, was man bei der Endversion berücksichtigt habe.

Insgesamt zählte man 200 (statt der in Hollywood typischen 80) Drehtage sowie rund 2.000 Rinder und 1.500 Wildpferde, mit denen man gearbeitet hatte. Das Filmprojekt wurde mit einem Budget von 120 bis 130 Mio. US-Dollar verwirklicht.

Nicole Kidman, die während der Dreharbeiten schwanger war, brachte am 7. Juli 2008 ihre Tochter Sunday Rose zur Welt. Sie ist eins von insgesamt 15 Kindern, die während der Arbeit an Australia in den Reihen der Filmcrew geboren wurden.

Filmmusik[]

An der Filmmusik wirkte der australische Musiker und Entertainer Rolf Harris mit. Sein Markenzeichen, das sogenannte „Wobble Board“, wurde zur Untermalung des Vorspanns und einer Kampfszene eingesetzt und stellt Harris’ erste Mitarbeit an einem Soundtrack dar. Laut Harris kommt im Soundtrack auch das Didgeridoo zum Einsatz.

Die Filmmusik basiert auf mehreren musikalischen Zitaten, unter anderem auf einem Thema aus Edward Elgars Enigma-Variationen (Nr. 9, Nimrod) und aus J. S. Bachs Jagdkantate BWV 208. Es handelt sich hier um das Thema aus der Arie "Schafe können sicher weiden". In einer der Schlüsselstellen zitiert der Komponist auch einen der Choräle Bachs.

Als musikalisches Thema zieht sich Harold Arlens Lied Over the Rainbow durch den Film, das von Lady Sarah Ashley in einer Szene für Nullah gesungen wird.

Altersfreigabe[]

Die MPAA kennzeichnete den Film mit einer PG-13-Freigabe für Jugendliche ab 13 Jahren. Die deutsche FSK hat den Film ab 12 Jahren freigegeben.

Uraufführungen[]

Die Weltpremiere des Films fand am 18. November 2008 in Sydney vor über 3000 geladenen Gästen sowie zeitgleich an den Haupt-Drehorten Darwin (Northern Territory), Kununurra (Westaustralien) und Bowen (Queensland) statt. Eine deutsche Premiere gab es nicht, nur ein „Vorabscreening“ am 12. Dezember.

Marketing[]

Die australische Tourismusbehörde Tourism Western Australia hatte im Vorfeld der Veröffentlichung eine Kampagne mit einem Budget von einer Million US-Dollar gestartet, die den Tourismus in Australien ankurbeln und Reisende nach Australien locken sollte. Unter dem Titel „See the Movie, See the Country“ (dt.: „Sieh den Film, besuche das Land“) wurde vor dem Filmstart in Europa, Asien und Amerika für Australien als Reiseziel geworben.

Regisseur Luhrmann wurde zudem beauftragt, eine Serie von Werbespots zu drehen, die ein Gesamtbudget von 50 Mio. US-Dollar hatten. Australia-Darsteller Brandon Walters trat in einem dieser Werbespots auf, Kidman und Jackman dagegen nicht.

Auszeichnungen & Nominierungen[]

  • Catherine Martin wurde für den Oscar in der Kategorie "Bestes Kostümdesign" (2009) nominiert.

Videos[]

Trivia[]

Bilder[]

Baz Luhrmann
1990er Strictly Ballroom – Die gegen alle Regeln tanzen (1992) | William Shakespeares Romeo + Julia (1996)
2000er Moulin Rouge (2001) | Australia (2008)
2010er Der große Gatsby (2013)
2020er Elvis (2022)
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