Aladdin ist der 31. abendfüllende Zeichentrickfilm der Walt-Disney-Studios und erschien im Jahr 1992. Er bezieht sich auf die Geschichte Aladin und die Wunderlampe aus den Märchen aus 1001 Nacht, wobei viele Elemente der traditionellen Erzählung für den Film geändert wurden. Als Sprecher wurde unter anderem Robin Williams als Dschinni verpflichtet. Das Budget betrug etwa 28 Millionen US-Dollar; demgegenüber stehen Einnahmen von etwa 480 Millionen Dollar. Allein in den Vereinigten Staaten lag das Einspielergebnis bei 217 Millionen Dollar.
Zusammenfassung[]
Aladdin verbringt seine Zeit damit, auf dem Markt in der Stadt Agrabah Essen zu stehlen. Zufällig trifft er Prinzessin Jasmin, in die er sich verliebt, die aber von ihrem Vater zur Heirat mit dem Großwesir Dschafar gedrängt wird. Aladdins Glück ändert sich schlagartig, als er eine magische Lampe aus der Höhle der Wunder holt. Darin haust ein lebenslustiger Flaschengeist, der nur seine Freiheit will. Beide ahnen nicht, dass Dschafar seine eigenen bösen Pläne für Jasmin, Aladdin und die Lampe hat.
Handlung[]
Der Film beginnt mit einem fahrenden Händler, der das Titellied singt und dann einige Handelswaren anpreist (unter anderem „original babylonische Tupperware“). Dann zeigt er die Wunderlampe und beginnt, die Geschichte des „ungeschliffenen Diamanten“ zu erzählen: Nahe der arabischen Stadt Agrabah findet der Großwesir Dschafar in der Wüste eine Schatzhöhle, deren Eingang die Form eines Tigerkopfes hat. Er schickt seinen Handlanger Gazzim hinein, um dort eine Öllampe zu suchen. Als dieser die Höhle betreten will, beginnt der Tigerkopf zu sprechen und sagt, dass nur ein „ungeschliffener Diamant“ die Höhle betreten dürfe. Gazzim setzt sich über die Warnung hinweg und betritt die Höhle, worauf sich der Schlund schließt und ihn verschlingt. Dschafar wird klar, dass er die Person finden muss, die mit „ungeschliffener Diamant“ gemeint ist. Er befragt ein Orakel, und ihm wird der Junge Aladdin gezeigt. Aladdin ist ein gutherziger Dieb, der sich mit seinem Affen Abu auf den Straßen der großen, geschäftigen Stadt Agrabah durchs Leben schlägt. Sein Leben ändert sich von dem Moment an, in dem er durch einen Zufall Prinzessin Jasmin kennenlernt, die sich verkleidet unter das Volk gemischt hat. Dschafar nutzt die Gelegenheit und lässt Aladdin verhaften, unter dem Vorwand, dieser habe die Prinzessin entführt. Im Kerker tritt er dann, als alter, gebrechlicher Gefangener verkleidet, an ihn heran. Er erzählt von der Schatzhöhle und bittet Aladdin, die Lampe zu holen, da er selbst zu alt und schwach sei, um sich in die Höhle zu begeben. Als Belohnung bietet er Aladdin Schätze, mit denen dieser um die Hand der Prinzessin anhalten könnte. Beide fliehen aus dem Gefängnis und begeben sich zur Höhle, wo Aladdin vom sprechenden Höhlenschlund gewarnt wird, nichts außer der Lampe zu berühren. Als er die Lampe erreicht und auf dem Weg dahin einen fliegenden Teppich gefunden hat, berührt Abu einen der verbotenen Schätze, worauf die Höhle einzustürzen beginnt. Sie erreichen im letzten Moment den Ausgang, doch Dschafar nimmt Aladdin die Lampe ab und wirft ihn zurück in die Höhle. Dieser will die Hoffnung schon aufgeben, da zeigt ihm Abu die Lampe, die er Dschafar im letzten Moment gestohlen hat. Als Aladdin, um eine Inschrift auf der Lampe zu lesen, den Schmutz von ihr abreibt, erscheint der Dschinni der Lampe und gibt ihm drei Wünsche frei. Aladdin bringt Dschinni dazu, ihn aus der Höhle herauszubringen, ohne es als seinen ersten Wunsch zu formulieren. Ihm wird klar, dass er mit Dschinnis Hilfe Prinzessin Jasmin für sich gewinnen kann, die nach dem Gesetz ausschließlich einen Prinzen heiraten darf. Aladdins erster Wunsch ist deshalb, ein Prinz zu werden. Er zieht in einem pompösen Aufzug in die Stadt ein, doch Jasmin winkt ab, da sie nur aus Liebe heiraten will und nicht, weil das Gesetz es verlangt. Aladdin gibt jedoch nicht auf und lädt sie zu einem nächtlichen Spazierflug auf seinem fliegenden Teppich ein, den er aus der Höhle mitgebracht hat. Jasmin erkennt im Prinzen den Straßenjungen wieder, doch Aladdins geringes Selbstwertgefühl bringt ihn dazu, zu behaupten, er sei wirklich ein Prinz und habe sich bei ihrem ersten Treffen nur als einfacher Bürger verkleidet, um dem Stress im Palast zu entkommen. Jasmin verliebt sich in Aladdin, doch den beiden kommt wiederum Dschafar in die Quere, der jenen ebenfalls wiedererkannt hat. Er stiehlt mit Hilfe seines Papageis Jago die Wunderlampe. Zuerst wünscht er sich Sultan zu werden und entthront somit Jasmins Vater. Als zweiten Wunsch lässt er sich in einen mächtigen Zauberer verwandeln. Mit der dadurch gewonnenen Macht herrscht er von da an als Tyrann über das Reich. Er versucht, Jasmin für sich zu gewinnen, doch weder sein Zauber noch Dschinni erweisen sich als mächtig genug, um die Liebe zu lenken. Als Dschafar Aladdin in Jasmins Krone sieht, wird Jasmin von Dschafar in einer Sanduhr gefangen und wird von dem Sand begraben, wird aber von Aladdin befreit. Aladdin und Dschinni können den größenwahnsinnigen Dschafar jedoch mit einem Trick überwältigen. Aladdin redet dem Großwesir den Wunsch ein, zu einem Dschinni zu werden, damit kein anderer Dschinni ihm jemals wieder seine Macht wegnehmen kann. Als Dschinni diesen Wunsch erfüllt, ist Dschafar in einer Wunderlampe gefangen, denn auch zum größten Dschinni gehört stets eine Lampe, die ihn zum Diener macht. Er kommt nun erst wieder aus der Lampe heraus, wenn jemand jemals daran reiben sollte, und Dschinni verbannt Dschafars Lampe in die Wunderhöhle zurück. Mit seinem letzten Wunsch schenkt Aladdin Dschinni die Freiheit und erhält schließlich vom Sultan die Erlaubnis, Jasmin zu heiraten.
Synchronisation[]
Die Synchronisationsarbeiten fanden bei der Berliner Synchron statt. Frank Lenart war für Dialogbuch und -regie verantwortlich, Andreas Hommelsheim für die Musikalische Leitung.
Rolle | Englischer Sprecher | Deutscher Sprecher |
---|---|---|
Aladdin | Scott Weinger | Michael Deffert |
Aladdin (Gesang) | Brad Caleb Kane | Peter Fessler |
Jasmin | Linda Larkin | Maud Ackermann |
Jasmin (Gesang) | Lea Salonga | Sabine Hettlich |
Dschinni | Robin Williams | Peer Augustinski |
Dschafar | Jonathan Freeman | Joachim Kemmer |
Jago | Gilbert Gottfried | Wolfgang Ziffer |
Sultan | Douglas Seale | Gerry Wolff |
Abu | Frank Welker | Frank Welker |
Razoul | Jim Cummings | Wolfgang Kühne |
Tigerschädel (Eingang zur Wunderhöhle) | Frank Welker | Michael Chevalier |
Gazzim | Charlie Adler | Santiago Ziesmer |
Erzähler | Robin Williams | Jürgen Kluckert |
Erzähler (Gesang) | Bruce Adler | Bernd Klinzmann |
Musik[]
- Arabische Nächte (englisch Arabian Nights) – Eröffnungstitel. Gesungen von einem reisenden Händler, der beginnt, die Geschichte zu erzählen.
- Schnell weg (englisch One Jump Ahead) – Gesungen von Aladdin auf der Flucht vor den Wachen.
- Nur’n kleiner Freundschaftsdienst (englisch Friend Like Me) – Gesungen von Dschinni in der Wunderhöhle, als er Aladdin seine Fähigkeiten demonstriert.
- Prinz Ali (englisch Prince Ali) – Gesungen von Dschinni, während Prinz Ali alias Aladdin in einer großen Parade durch die Stadt zieht.
- Ein Traum wird wahr (englisch A Whole New World) – Gesungen von Aladdin und Jasmin. Während ihres gemeinsamen Flugs auf dem Teppich verlieben sie sich ineinander.
- Prinz Ali – reprise (englisch Prince Ali – reprise) – dieser zweite Song wird von Dschafar gesungen, nachdem er mit Hilfe der Lampe die Macht an sich gerissen hat und Aladdin als Hochstapler enttarnt.
DVD / Blu-ray[]
- Aladdin – 2-Disc Special Edition., DVD, Buena Vista Home Entertainment, 2004.
- Aladdin – Musikalische Meisterwerke, Limited Edition., DVD, Buena Vista Home Entertainment, 2009.
- Aladdin (Special Collection), DVD, Walt Disney Studios Home Entertainment, 2013.
- Aladdin, Blu-ray, Walt Disney Studios Home Entertainment, 2013.
- Disney Classics: Aladdin, DVD/BD, Walt Disney Studios Home Entertainment, 2017
Konzeption[]
Der Film basiert zu großen Teilen auf der indischen anstatt der arabischen Kultur. Bei der Figur des Aladdin orientierten sich die Zeichner aber an dem damals jungen Schauspieler Tom Cruise. Etliche Elemente wurden aus dem oscarprämierten Film Der Dieb von Bagdad (1940) aufgegriffen, so zum Beispiel die Figuren des naiv-infantilen, rundlichen Sultans, des Großwesirs Jaffar sowie des besten Freunds und ständigen Begleiters des Helden Abu. Auch andere Motive, wie der große Einzug in die Stadt, wo die Sänfte von einem Elefanten getragen wird, oder der Sprung vom Balkon der Prinzessin, finden sich dort wieder. Ursprünglich sollte sich Dschinni in den Erzähler vom Anfang verwandeln, nachdem er befreit wird. Das würde erklären, woher er die Geschichte kennt und die Lampe besitzt. Da aber ein zweiter Teil unmöglich wäre, wenn man die Figur grundlegend veränderte, wurde diese Idee gestrichen. Dschinnis menschliche Form kann man allerdings noch beim Lied Prinz Ali sehen. Der Erzähler taucht dafür zum Schluss von Aladdin und der König der Diebe wieder auf und beendet seine Erzählung vom Beginn des ersten Teils und spannt damit den Bogen zu einer echten Trilogie. Robin Williams sang alle Lieder mit dem Dschinni selbst und schrieb sogar noch einige Zeilen davon eigenhändig. Als der Film in der Rohfassung Jeffrey Katzenberg vorgeführt wurde, war dieser von dem Ergebnis derart enttäuscht, dass er sämtliche Szenen überarbeiten und neu zeichnen ließ, um mehr Schwung und Witz hineinzubringen. Die völlige Überarbeitung des Konzepts kippte darüber hinaus einige wichtige Figuren wie Aladdins Mutter. Aufgrund von Protesten der arabisch-stämmigen Bevölkerung wurde der Text des Anfangslieds Arabische Nächte (englisch Arabian Nights) geändert. In der Kinoversion lautete die umstrittene Textstelle noch „du riskierst deinen Kopf und sofort ist er weg“, später dann „und steckst du mal im Sand, kommst du dort nie mehr weg“.
Fortsetzungen[]
- 1994 erschien Dschafars Rückkehr als Direct-to-DVD
- 1996 folgte Aladdin und der König der Diebe
- Von 1994 bis 1996 entstand die 86-teilige Fernsehserie Disneys Aladdin, die zeitlich zwischen dem zweiten und dritten Film spielt.
- 2019 erscheint von Disney ein Realfilm-Remake des Films. Regie führt Guy Ritchie nach einem Drehbuch von John August. Die Titelrolle verkörpert der Kanadier Mena Massoud. Weitere mitwirkende Darsteller sind Naomi Scott, Will Smith, Marwan Kenzari, Navid Negahban, Nasim Pedrad, Billy Magnussen und Numan Acar.
Einzelnachweise[]
Disney Meisterwerke-Reihe | |
---|---|
Walt Disney Ära | Schneewittchen und die sieben Zwerge (1937) | Pinocchio (1940) | Fantasia (1940) | Dumbo (1941) | Bambi (1942) | Saludos Amgos (1942) | Drei Caballeros (1944) | Make Mine Music (1946) | Fröhlich, Frei, Spaß dabei (1947) | Musik, Tanz und Rhythmus (1948) | Die Abenteuer von Ichabod und Taddäus Kröte (1949) | Cinderella (1950) | Alice im Wunderland (1951) (1951) | Peter Pan (1953) | Susi und Strolch (1955) | Dornröschen (1959) | 101 Dalmatiner (1961) | Die Hexe und der Zauberer (1963) |
Nach Walt Disney | Das Dschungelbuch (1967) | Aristocats (1970) | Robin Hood (1973) | Die vielen Abenteuer von Winnie Puuh (1977) | Bernard und Bianca – Die Mäusepolizei (1977) | Cap und Capper (1981) | Taran und der Zauberkessel (1985) | Basil, der große Mäusedetektiv (1986) | Oliver & Co. (1988) |
Disney Renaissance | Arielle, die Meerjungfrau (1989) | Bernard und Bianca im Känguruland (1990) | Die Schöne und das Biest (1991) | Aladdin (1992) | Der König der Löwen (1994) | Pocahontas (1995) | Der Glöckner von Notre-Dame (1996) | Hercules (1997) | Mulan (1998) | Tarzan (1999) |
Nach der Renaissance | Fantasia 2000 (1999) | Dinosauerier (2000) | Ein Königreich für ein Lama (2000) | Atlantis - Das Geheimnis der verlorenen Stadt (2001) | Lilo & Stitch (2002) | Der Schatzplanet (2002) | Bärenbrüder (2003) | Die Kühe sind los (2004) | Himmel und Huhn (2005) | Triff die Robinsons (2007) | Bolt – Ein Hund für alle Fälle (2008) |
Revival Ära | Küss den Frosch (2009) | Rapunzel – Neu verföhnt (2010) | Winnie Puuh (2011) | Ralph reichts (2012) | Die Eiskönigin – Völlig unverfroren (2013) | Baymax – Riesiges Robowabohu (2014) | Zoomania (2016) | Vaiana - Das Paradies hat einen Haken (2016) | Chaos im Netz (2019) | Die Eiskönigin II (2019) | Raya und der letzte Drache (2021) | Encanto (2021) | Strange World (2022) | Wish (2023) |